Hans-Georg Schlegel 1922-2012

Einer der bedeutendsten Philatelisten der Nachkriegszeit weilt nicht mehr unter uns. Am 15. August verstarb Hans-Georg Schlegel im neunzigsten Lebensjahr.
Sein erstes Fachhandelsgeschäft baute er in Stendal auf. Nach der Flucht aus der DDR machte er das Briefmarkenhaus Schlegel dann schnell zu einer der ersten Adressen nicht nur in den Berliner Westsektoren. Zugleich erwarb sich Schlegel höchste Verdienste um das philatelistische Prüfwesen. Zur Legende wurde er, als ihm der Nachweis gelang, dass Fälschungen der Berliner „Rotaufdruck“-Ausgabe sogar über Postschalter verkauft wurden.
27 Jahre lang wirkte er von 1970 bis 1997 im Bund Philatelistischer Prüfer und engagierte sich von 1972 bis 1996 als Vizepräsident für den Verband. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden unterstützte er den BPP als Ehrenmitglied unter anderem in der Ausbildung und Prüfung neuer Mitglieder. Zudem stand er der Verbandsprüfstelle mit Rat und Tat zur Seite. Sprach jemand vom „Prüferpapst“, wusste ein jeder sofort, wer gemeint war – und dass in der Titulierung keinerlei Ironie mitschwang.
Zeitig kümmerte sich Schlegel um die Fortführung seines einzigartigen Lebenswerks. Seine Söhne Andreas und Hans-Dieter erwarben die Qualifikationen für das Prüferamt. Andreas Schlegel übernahm das Fachgeschäft und baute es zu einem Handels- und Auktionshaus aus.
„Wir trauern um einen Menschen, der neben seiner herausragenden beruflichen Qualifikation auch menschlich und charakterlich zu den ganz Großen im BPP und in der deutschen Philatelie gehört“, schrieb BPP-Präsident Christian Geigle in seinem Nekrolog. „Sein Name steht nicht nur in Deutschland, sondern weltweit für eine einzigartige Lebensleistung, vor der wir uns respektvoll verneigen. Hans-Georg Schlegel wird in den Herzen derer, die ihn kennen lernen durften, weiterleben.“


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Authored by: Torsten Berndt

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