Feldpost eines Badischen Leib-Grenadiers 1914-1917

Feldpost eines badischen Leib-GrenadiersZeitgemäße Philatelie bedeutet, neben der Postgeschichte auch die Hintergründe auszuleuchten. Der moderne Philatelist betrachtet nicht nur Wertzeichen, Stempel, postalische Vermerke sowie die Anschriften des Absenders und Empfängers, er versucht auch, etwas über sie herauszufinden. Ideal ist es natürlich, wenn der Inhalt von Briefen erhalten geblieben ist oder Postkarten vorliegen. Die Feldpost zählt zu den Gebieten, die Philatelisten in jüngster Zeit vertieft erforschten. Jene Zeiten, in denen nur Feldpostnummern und ähnliches interessierten, sind glücklicherweise vorbei. Zahlreiche Philatelisten werden daher Susanne Asoronyes Buch zur Hand nehmen, obwohl sie daraus wohl eher wenige Erkenntnisse zu den postalischen Details der Feldpost gewinnen werden. Die Feldpostbriefe und -karten stammen von Hermann Föller, einem Großonkel Asoronyes. Bei Entfesselung des Krieges gerade zwanzigjährig eingezogen, wurde er kurz nach seinem 23. Geburtstag in Frankreich von einer von den deutschen Truppen gelegten Mine getötet. Selbstverständlich konnte er in seinen Nachrichten das Gemetzel, das er im Stellungskrieg erlebte, nicht en détail beschreiben. Die Rücksicht auf die Angehörigen gebot, die Zensur verbot derartiges. Trotzdem sprach Föller das Grauen – seine Generation sollte davon geprägt werden – immer wieder einmal direkt an. Weiteres steht zwischen den Zeilen, die überwiegend privaten Notizen in den Briefen spiegeln zwar den Alltag, sind jedoch auch Fassade. Wahrscheinlich wuchsen mit den Monaten, die er im Schützengraben verbrachte, seine Zweifel; die Begeisterung vieler Landsleute hatte er schon 1914 nicht geteilt. Immer wieder musste er vom Kriegstod von Freunden und Bekannten erfahren. 15 Monate nach Hermann Föller wurde kurz vor Kriegsende auch sein zweieinhalb Monate älterer Vetter Adolf Föller getötet.
Bibliographische Angaben: Feldpost eines Badischen Leib-Grenadiers 1914-1917. Von Susanne Asoronye. 388 Seiten, mehr als 500 Abbildungen, Format 21 x 14,8 cm, gebunden. ISBN 978-3-9807467-2-4. Preis: 34,80 Euro.
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Osteuropa 2021/2022 (E15)

ISBN: 978-3-95402-365-3
Preis: 52,00 €
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Authored by: Torsten Berndt

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