Königin für wenige Tage
Zu Beginn der Neuzeit tobten in weiten Teilen Europas Kämpfe zwischen Katholiken und Protestanten. Die Reformation hatte sich insbesondere im Norden des Kontinentes durchgesetzt, die Verfechter der alten Ordnung wollten noch lange nicht aufgeben. Auch in England gab es heftige Auseinandersetzungen. Mit den kontinentalen Reformationen, die auf Theologen wie Martin Luther und Philipp Melanchthon sowie Johannes Calvin und Huldrych Zwingli zurückgingen, hatte die britische Reformation aber nichts bis wenig zu tun. Der Konflikt zwischen dem Papst und dem englischen König Henry VIII. war eher familiärer Natur.
Henrys Familienleben sollte England noch einige Zeit nach seinem Ableben, 1547, beschäftigen. In seinem Testament hatte er nämlich drei Kinder von drei Frauen zu seinen Erben bestimmt. An erster Stelle stand Edward, Sohn von Jane Seymour, an zweiter Mary, Tochter Katharina von Aragóns, und an dritter Elizabeth, Tochter von Anna Boleyn. Da lag es fast schon nahe, dass Dritte die Legitimität der Kinder anzweifeln und eigene Rechte am Thron anmelden würden. Als dann Edward VI. 1553 mit knapp 16 Jahren starb, war es soweit. Eine Enkelin von Henrys jüngerer Schwester Mary versuchte, seine gleichnamige Tochter auszuschalten. Die Nachkommen der Schwester Henrys standen in der Thronfolge hinter seinen legitimen Kindern.
1533 hatte Marys Tochter, Frances Brandon, Henry Grey geheiratet. Drei bis vier Jahre später – die genauen Daten sind nicht bekannt; Historiker grenzen den Zeitraum auf die zweite Hälfte 1536 bis Juli 1537 ein – kam ihre Tochter Jane zur Welt. Dass die Eltern durchaus gewillt waren, Jane auf dem Thron zu bringen, zeigte sich, als das Mädchen zehn Jahre alt war. Catherine Parr nahm zu dem Zeitpunkt Jane in ihren Haushalt auf. Parr, Henrys VIII. letzte Gemahlin, hatte nach dem Tod des Königs Thomas Seymour geehelicht, den Bruder des Lordprotektors Edward Seymour. Thomas Seymour versprach Janes Eltern, das Mädchen mit dem etwa gleichaltrigen Edward VI. zu verheiraten. Nach Parrs Tod kehrte Jane wieder ins Elternhaus zurück.
1551 stürzte John Dudley Lordprotektor Edward Seymour. In den kommenden Monaten arbeitete er daran, eine Ehe seines Sohn Guildford Dudley mit Jane zu arrangieren. Die Hochzeit fand am 21. Mai 1553. Nunmehr musste Dudley nur noch Henrys VIII. Kinder ausschalten, um Jane und damit seinen Sohn zu Monarchen erheben zu können. Dabei kam ihm zupass, dass Jane der Kirche von England angehörte, derweil Mary katholisch war. Für eine nichtkatholische Erbfolge hatte Dudley die Unterstützung weiter Teile des Hofes und des Adels, natürlich auch der Geistlichkeit, zumindest soweit sie der Church of England angehörte. Zudem galt Mary vielen als illegitimes Kind, da die Kirche von England Henrys Ehe mit Katharina von Aragón annuliert hatte.
Edward VI. war zu der Zeit bereits schwer krank. Vermutlich litt er an Tuberkulose. In seinen letzten Wochen beschäftigte er sich unter anderem mit der Erbfolge und hob das Testament seines Vaters auf. Inwiefern Dudley daran mitgewirkt hat, ist umstritten, da auch Edward nicht an einer katholischen Nachfolgerin gelegen war. Daher setzte er statt Mary Jane als seine Erbin ein. Allerdings war das illegal, da Edward als noch Minderjähriger die Erbfolge nicht ändern durfte.
Am 6. Juli 1553 starb Edward VI. Dudley hielt seinen Tod geheim und versuchte, Mary verhaften zu lassen. Diese war aber gewarnt worden und konnte nach Norfolk fliehen. Nachdem die Adligen am 8. Juli Jane die Treue geschworen hatten, verkündete Dudley am 9. Juli den Tod Edwards, verlas dessen Testament und proklamierte Jane zur Königin von England.
Noch am selben Tag erklärte sich Mary in einem Schreiben an den Kronrat selbst zur Königin. Sie hatte bereits ihre Anhänger und damit Truppen gesammelt. Im Volk fand sie Unterstützung, während Dudleys Regime verhasst war. Schließlich trat ihr der spanische Botschafter zur Seite, der das Gerücht verbreitete, Dudley habe sich mit Frankreich verbündet.
Mit Dudley an der Spitze zog ein Heer gegen Marys Truppen ins Feld. Schnell aber zeigten sich Auflösungserscheinungen, da mehr und mehr Soldaten zu Marys Anhängern überliefen. Binnen weniger Tage war Janes Truppe vernichtet. Am 18. Juli wurde Dudley verhaftet, einen Tag später Jane gestürzt und mit ihrem Mann inhaftiert.
Während Dudley nach kurzem Prozess am 21. oder 22. August 1553 enthauptet wurde, kamen Jane und ihr Mann erst im November vor Gericht. Erwartungsgemäß wurden sie zum Tode verurteilt. Mary wollte sie allerdings begnadigen, da sie in ihr keine Gefahr für ihre Herrschaft mehr sah. Als sie Anfang 1554 den katholischen Prinzen von Spanien, Philipp, heiratete, kam es aber unter Sir Thomas Wyatt zur Rebellion, an der sich Janes Vater beteiligte. Nunmehr fürchtete Mary, dass Jane zur Galionsfigur des antikatholischen Widerstandes werden könne, und unterzeichnete das Todesurteil. Am 12. Februar 1554 wurde erst Janes Mann Guildford enthauptet, dann Jane selbst. Während Guildford öffentlich hingerichtet wurde, trat Jane, wie es hieß, „privat“ aufs Schafott. Da sie von der Familie Tudor abstammte, eine entfernte Verwandte von Königin Mary war, sollte sie nicht unter den Augen des Volkes ihren letzten Weg antreten.
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