Die Südstaaten-Schönheit aus England
Ihr Erfolg kam praktisch über Nacht: Mit ihrer Hauptrolle als Scarlett O’Hara in dem Melodram „Vom Winde verweht“ wurde die britische Schauspielerin Vivien Leigh im Jahr weltberühmt, die Rolle der Südstaaten-Schönheit brachte ihr zudem einen „Oscar“ als beste Schauspielerin ein. Dabei war die Mimin mit den markanten grünen Augen gerade erst ein Jahr zuvor in Hollywood eingetroffen. Geboren als Vivian Mary Hartley am 5. November 1913, heute vor 100 Jahren, im indischen Darjeeling, verbrachte Leigh ihre Kindheit in Indien, bevor sie im Alter von sechs Jahren mit ihren Eltern nach England zurückkehrte, wo sie auf eine Klosterschule kam. Dort lernte sie Cellospielen, erhielt Ballett- und Klavierunterricht und spielte in der Theatergruppe.
Befreundet war sie dort mit Maureen O’Sullivan, die später als Jane an der Seite von Tarzan auf der Leinwand zu sehen war. Nach Abschluss der Schule begann sie ein Schauspielstudium in London und heiratete den Rechtsanwalt Leigh Holman. Während ihre Schauspielkarriere langsam in Gang kam und sie in den ersten britischen Filmen zu sehen war, lernte sie Laurence Olivier kennen, mit dem sie alsbald eine Affäre einging.
1938 verließ sie ihren Mann für Laurence Olivier und ging mit diesem in die USA, wo sie David O. Selznick kennenlernte, den Produzenten des Südstaatendramas, für dessen weibliche Hauptrolle immer noch die passende Besetzung gesucht wurde – obwohl sich sämtliche Hollywood-Diven nach eben dieser Rolle verzehrten. Vivian Leigh, in Hollywoood völlig unbekannt, wurde zum Casting eingeladen – und erhielt die Rolle. Der Film, immer noch der kommerziell erfolgreichste der Filmgeschichte machte Furore und Leigh erhielt zudem einen Oscar.
1940 heiratete sie Olivier und ging mit ihm zurück nach London. Die Ehe mit Olivier verlief unglücklich – er hatte ständig Affären, sie verfiel in Depressionen und suchte Zuflucht im Alkohol – wurde jedoch erst im Jahr 1960 geschieden. Trotz immer wiederkehrender Depressionen, vermutlich aufgrund einer bipolaren Störung, arbeitete Leigh weiter äußerst erfolgreich auf der Bühne und auf der Leinwand: Sie brillierte in Shakespeares Werken und in denen von George Bernhard Shaw, im Jahr 1951 spielte sie dann in „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams, wofür sie einen zweiten „Oscar“ gewann.
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Nach der endgültigen Trennung von Laurence Olivier musste sie sich immer wieder für längere Zeit in Behandlung begeben, wozu teilweise auch Elektroschock-Therapien gehörten und verfiel körperlich zusehends. Dennoch spielte sie unverdrossen weiter und ging auch auf Tourneen, obwohl die Krankheit und ihre Depressionen sie immer stärker einschränkten. Am 7. Juli 1967 verstarb Vivien Leigh im Alter von 53 Jahren an den Folgen einer nie auskurierten Tuberkolose. Obwohl sie lediglich in 19 Filmen mitspielte, hat sie doch Filmgeschichte geschrieben.
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