Sänger, Dichter und Rock-Legende

Jim-Morrison-Briefmarke-1988Als Sänger und Texter nahm Jim Morrison mit der Band „The Doors“ zwischen 1967 und 1971 sechs Alben auf, mit denen diese weltberühmt wurde und in die Geschichte der Rockmusik einging. Der ehemalige Filmstudent, der mit vollem Namen James Douglas Morrison hieß, zog dabei schon zu Lebzeiten auch in anderer Hinsicht große Aufmerksamkeit auf sich. Vor allem nach dem 1991 erschienenen Film „The Doors“ des Regisseurs Oliver Stone kritisierte Morrisons Freund und Mitmusiker, der 2013 verstorbene Organist der „Doors“ Ray Manzarek, dass man bei dessen Darstellung so viel Gewicht auf Exzesse, auf Unberechenbarkeit, Faszination für den Tod und tabubrechenden Grenzgang legte. Gegenüber einer Zeichnung Morrisons als nicht nur dyonysischem, sondern manischem Rock-und Sex-Gott wies Manzarek auf die Sensibilität und den Humor hin, den er bei seinem ehemaligen Kommilitonen erlebt hatte. Und darauf, dass es der Band und ihrem Frontmann um Musik und Dichtung ging. Um eine tiefere und freiere Suche nach Gedanken, Erfahrung und Ausdruck durch Kunst.

Morrisons Interesse für Friedrich Nietzsche und Carl Gustav Jung, für griechische Mythologie und Schamanismus floss sowohl in seine Texte und seinen Gesang als auch in sein Verhalten auf der Bühne ein. In die über elfminütige Studioversion von „The End“ vom Doors-Debut, in Rezitationen eigener Poesie, die während Konzerten in Songs einflochten wurden, und noch in das letzte Album „L.A. Woman“, bei dessen Veröffentlichung im April 1971 Morrison schon in Paris lebte. Die Musik der Doors war zugänglich und melodisch, aber auch frei und psychedelisch. Sie umfasste sowohl klares, eingängiges Songwriting als auch lange, improvisierte Instrumentalpassagen. Morrisons Texte waren wie Gedichte, die er mit wild-explosiver wie sanfter Hingabe gleichzeitig sang und intensiv vortrug. Hörer in Amerika und dem Rest der Welt konnten am Ende der 1960er-Jahre eigene Vorstellungen von kultureller und persönlicher Suche nach Erfahrung und Befreiung in der Musik der Band erkennen. Im Vergleich zu den Hippies seiner Gegenwart wirkte Morrison, und waren die „Doors“ dabei allerdings düsterer und aggressiver.1969 veröffentlichte Morrison zwei Gedichtbände, sieben Jahre nach seinem Tod brachten die verbliebenen Bandmitglieder das Album „An American Prayer“ heraus, auf dem sie vor dessen Tod aufgezeichnete Gedichtrezitationen ihres verstorbenen Sängers mit Musik unterlegten.

Jim Morrison wurde eine der großen Figuren des Rock´n´Roll. Nicht nur seine Musik, seine Bühnenauftritte und Erscheinung, sondern auch sein freizügiges und exzessives Verhalten, Aufbegehren gegen Autoritäten und schließlich sein früher Tod waren Gegenstand von fortwährender Verehrung und Mythifizierung. War er zunächst als Adonis in Lederhose mit ekstatischer Bühnen-und sinnlicher Fotopräsenz erschienen, sah es aus, als ob der mittlerweile teilweise vollbärtige Morrison in den letzten ein bis zwei Jahren vor dem Ende seines Lebens gealtert war. Auch die Stimme, die auf dem äußerst atmosphärischen und dichten, bluesigeren letzten Album der „Doors“ den Titelsong und „Riders on the storm“ sang, klang älter, nicht aber schwächer, als der Morrison aus „Break on through“ und „Light my fire“. Seit diesen beiden ersten Singles der Band waren nur vier Jahre vergangen, als er am 3. Juli 1971 in Paris im Alter von 27 Jahren starb. Vor allem wegen einer fehlenden Autopsie und variierender Zeugenaussagen gab es im Lauf der Zeit diverse spekulative Theorien zu Morrisons Tod. Diese bezogen sich u.a. auf eine Drogenüberdosis, andererseits wurde aber auch vermutet, dass Morrison noch am Leben und sein angeblicher Tod nur inszeniert gewesen sei. Allgemein und offiziell ging man jedoch davon aus, dass nach Jahren heftigen Alkohol- und Drogenkonsums Morrisons Herz versagt hatte. Er wurde auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beigesetzt. Sein Grab wurde zur Stätte von Verehrung und Gedenken nicht abreißender Generationen von Fans und Besuchern. Am 8. Dezember jährt sich Jim Morrisons Geburtstag zum 70.Mal


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Authored by: Marius Prill

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