Morgen neu: DBZ 23/2014
Napoleon war geschlagen, die Siegermächte berieten die Neuordnung Europas. Auf dem Wiener Kongress versuchten sie, die alten Verhältnisse wiederherzustellen – es sei denn, anderes schien den Mächtigen opportun. Die Verhandlungen führte mit Klemens Fürst von Metternich ein Meister des politischen und diplomatischen Ränkespiels. Auf französischer Seite stand ihm in Charles-Maurice Talleyrand ein an Durchsetzungsvermögen und taktischer Brillanz gleichrangiger Politiker gegenüber; Talleyrand war bereits unter Napoleon Außenminister. Das Fazit des Preußen Gebhard von Blücher fiel denn auch eindeutig aus: „Der Kongress gleicht einem Jahrmarkt in einer kleinen Stadt, wo jeder sein Vieh hintreibt, es zu verkaufen und zu vertauschen.“ Vor 200 Jahren begann der bis Juni 1815 tagende Kongress. DBZ-Autor Jan Sperhake blickt zurück.
Gleich ins 14. Jahrhundert schaut Helmut Caspar. Die Unesco trug die Goldene Bulle in die Liste des Weltdokumentenerbes ein. Mit zahlreichen Münzen und Medaillen lässt sich die Geschichte der Urkunde von 1356 belegen. Eine Ausfertigung liegt heute im Hauptstaatsarchiv Stuttgart.
Württemberg wandte sich Michael Burzan zu, der philatelistische Klassiker vorstellt. „Für 3 Kreuzer durchs Ländle“, überschrieb er seinen Sonderbeitrag. Die Schatzsucher-Seite widmete er dem Schlüssel mit Fehlern – Kenner wissen jetzt natürlich sofort, dass nur Bremen gemeint sein kann. Auf einer weiteren Marktseite erinnert er an das erste Heftchen Berlins, das vor 65 Jahren aus besonderem Anlass erschien und Dauermarken enthielt.
Professor Dr. Hubert Meinel setzte derweil seine kunstgeschichtliche Serie fort. Im Mittelpunkt steht dieses Mal Edgar Degas, der nicht nur zu den bedeutendsten Impressionisten Frankreichs zählte, sondern auch ein leidenschaftlicher Sammler von Gemälden seiner Zeitgenossen war. Die moderne Kunst ist Thema Hans-Jürgen Tasts, der von Ólafur Elíasson entworfene Briefmarken vorstellt. Der dänische Multimediakünstler mit isländischen Wurzeln lebt heute in Berlin und erhielt 2013 den Goslarer Kaiserring.
Die Briefmarkengrafik steht stets im Mittelpunkt der Studien Alfred Peters, der die Akten des DDR-Postministeriums auswertet. Zwei Briefmarken erschienen 1970 zur Weltmeisterschaft im Orientierungslauf. Das Jubiläum des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe im selben Jahr wurde dagegen nicht gewürdigt, obgleich Entwürfe vorlagen. Die Gründe für den Sinneswandel der Verantwortlichen sind nicht bekannt.
Bekannt ist, weshalb der Postverkehr mit Syrien derzeit nicht in geordneten Bahnen verläuft. Peter Fischer stellt einen modernen Beleg vor und zeigt auf derselben Seite, dass auch hierzulande mitunter das eine oder andere schiefgeht. Im Basiswissen untersucht er das Prüfwesen.
Weit in die Ferne blickt der Sammlerring Australien, der sich auf der Arbeitsgemeinschaften-Seite vorstellt. Für die Beschaffung von Sammlerpost aus der Antarktis gibt Polarpost-Spezialist Max Koesling wertvolle Tipps. Jacky Stoltz weist auf Erstflüge der Air New Zealand und Luftfahrtstempel aus Frankreich und Großbritannien hin. Ferner setzt er die Chroniken Aeroméxico und All Nippon Airways fort. Ein musikalisches und numismatisches Jubiläum in Österreich begeht Herbert Judmaier. Mit einem ägyptischen Fauxpas rund um den Suezkanal schließt das aktuelle Heft.
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Ganzsachen Deutschland 2021/2022
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