Endlich frei!
Auch in Finnland stehen heute – wie in ganz Europa – die geputzten Stiefel vor der Haustür. Doch nicht nur der Nikolaustag wird am sechsten Dezember in dem skandinavischen Land gefeiert. Mit gehissten Flaggen, Gottesdiensten und Besuchen der Soldatenfriedhöfe, blauweißen Kerzen in den Fenstern, Fackelzügen und Soldatenparaden gedenken die Finnen den tapferen Männern und Frauen, die im Kampf um die Unabhängigkeit ihr Leben ließen.
Jahrhundertelang stand das skandinavische Land zwischen den Fronten. Im zwölften Jahrhundert nahm der schwedische König Erik XI. Finnland in Besitz. Doch auch die russischen Nachbarn zeigten immer wieder Expansionsinteresse, weshalb schwedisch-russische Kämpfe auf der finnischen Tagesordnung standen. Anfang des neunzehnten Jahrhunderts wechselten die Machtverhältnisse endgültig, als Zar Alexander I. im Finnischen Krieg die Schweden besiegte und somit das finnische Gebiet unter russische Herrschaft stellte.
Endlich, nach der russischen Oktoberrevolution, sahen die Finnen ihre Chance. Da der Zar gestürzt war, fehlte in Finnland, wie auch in Russland, ein Staatsoberhaupt. Der finnische Senat legte dem Parlament am vierten Dezember 1917 die Unabhängigkeitserklärung vor, die mit 100 zu 88 Stimmen angenommen worden ist. Finnland war damit ab dem sechsten Dezember 1917 endlich frei.
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