Dreck und Geschwindigkeit
Lange Federwege, grobstollige Reifen und geländetaugliche Fahrwerke. Dafür keinen Schnickschnack wie Blinker, Licht, Ständer oder Kennzeichen. So sind die Maschinen ausgestattet, mit denen die Sportler beim Motocross unterwegs sind. Es braucht weder eine KFZ-Zulassung noch straßenverkehrstaugliche Anbauteile, denn gefahren wird auf abgesperrtem, nicht öffentlichem Gelände.
Die Wurzeln des Motocross-Sports gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. In England versuchten mehrere Fahrer einen Berg mit ihrem Motorrad zu erklimmen. Wem es dabei gelang, den höchsten Punkt zu erreichen, hatte das Rennen gewonnen. Im Frühling 1908 wurde dann auf einem Militärgelände das erste Geländerennen veranstaltet. Ein Jahr später folgte der erste offizielle Wettkampf, der Scottish Six Days Trail. 1913 hob man den Sport mit der Sechstagefahrt, ausgeschrieben von der Fédération Internationale des Clubs Motocyclists, auf eine internationale Ebene. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges richtete man diese Veranstaltung jährlich aus.
Nach 1945 wurden die Möglichkeiten für den Gelände-Motorrad-Sport weiter ausgebaut. Es entstanden eigens für die Rennen geschaffene Strecken. Die Maschinen wurden mehr und mehr den Bedingungen im Gelände angepasst. War der Sport zunächst vor allem in Großbritannien und Belgien populär, verbreitete er sich in den 50er-Jahren immer mehr auf dem ganzen Globus. 1952 fand die erste Motocross-Weltmeisterschaft statt. 1960 nahmen erstmals Fahrer aus der DDR, die in diesem Jahr auch Gastgeber eines Rennens im Zuge der Meisterschaft war, an einer Europa-Meisterschaft teil. Ihr Nachbarland, die Tschechoslowakei ging als Sieger aus dem Wettkampf hervor. Ihre Zweitakt-Motorräder wiesen zwar nicht die höchste Leistung auf, ihr Vorteil lag dagegen im geringen Gewicht.
Auch in diesem Jahr findet eine Europa-Meisterschaft statt. Einer der Wettbewerbe wurde am 30. und 31. Mai im kroatischen Buzet ausgetragen. Die kroatische Post gibt diesem Ereignis zu Ehren einen Sonderstempel (Nummer 53699) heraus, den Sie bis zum 12. Juni bei Croatian Post Philately, P.O. Box 514, HR-10002 Zagreb, Croatia erhalten. Ihren mit 7.60 Kn freigemachten Beleg versehen Sie am besten mit dem Hinweis „For Cancellation“ (zur Abstempelung)!
Deutschland-Spezial 2022 – Band 2
ISBN: 978-3-95402-402-5
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