Briefmarken im Bonner Archiv unterschlagen?
Geraunt und gemunkelt wurde offenbar in gewissen Kreisen schon seit etwa zehn Tagen darüber, heute brachte es die Meldung einer großen deutschen Boulevardzeitung dann in die Öffentlichkeit. Offenbar sind im Archiv für Philatelie in Bonn wertvolle Briefmarken verschwunden und zwar im Wert von über einer Million Euro. Verdächtig in diesem Fall soll ein Briefmarkenhändler sein, der die Briefmarken im Auftrag des Archivs digitalisieren sollte und zu diesem Zweck immer wieder Briefmarken und komplette Bögen mit nach Hause genommen hat.
Prüfer wurde stutzig
Dort soll er sie, so die Vermutung, sich angeeignet haben. Als er die Originale, offenbar Bezirksstempelaufdrucke, über einen Mittelsmann verkaufen wollte, soll einem Experten des Bundes philatelistischer Prüfer (BPP) aufgefallen sein, dass die Marken viel zu frisch aussahen, worauf der Prüfer die Behörden verständigte. Im Postarchiv entdeckte man daraufhin offenbar das Fehlen von Marken im Wert von mehr als einer Million Euro, bei dem Verdächtigen zuhause tausende Marken unklarer Herkunft, berichtet die Zeitung. Ermittelt wird nun wegen Unterschlagung. Sollte der Sachverhalt zutreffend sein, handelt es sich um einen Skandal ersten Ranges, Dr. Andreas Hahn vom Archiv für Postgeschichte bestätigte uns auf Anfrage, dass man Anzeige erstattet habe.
Nach der Veröffentlichung erfolgte Korrekturen:
– „Postarchiv“ durch „Archiv“ ersetzt, da das Archiv für Philatelie nicht zur Deutschen Post gehört.
– „gegen Fälschungen ausgetauscht“ durch „sich angeeignet“ ersetzt, da der Verweis auf Fälschungen auf einem Missverständnis beruhte.
– „veruntreuender Unterschlagung“ durch „Unterschlagung“ ersetzt, da Veruntreuung und Unterschlagung unterschiedliche Straftatbestände sind.
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unterschlagen? Ich würde mal sagen; da hat einer Fett zu gelangt und sich nach Lust und Laune bedient somit ist das für mich ein Diebstahl und keine unterschlagung.
So simpel wird die Sache nicht sein. Einfach so ohne Registrierung und damit nachvollziehbare Dokumentation wird man wohl kaum aus dem Bundesarchiv Dokumente und das sind auch Briefmarkenbögen mitnehmen/ausleihen können. Das wäre ein unentschuldbares Organisationsdefizit. Hat man den Sachverhalt hierzu geklärt? Dann kann man entscheiden inwieweit die angeführten Anschuldigungen angebracht sind. Alles andere ist leichtfertig und streut nur Misskredit gegenüber der betroffenen Person
Das ist nicht richtig, da die Marken dem Beschuldigten überlassen worden sind. Somit kann es kein Diebstahl sein.