Neuheiten August: Pilze und Urwald
Heute erscheinen die neue Briefmarken für den Monat August aus dem Ausgabeprogramm 2018 der Deutschen Post AG:
Für die Jugend:
Pilze – Echter Pfifferling, Echter Steinpilz, Maronen-Röhrling
Am neunten August setzt man in Deutschland die Serie „Für die Jugend“ fort. Es werden drei Zuschlagsmarken ausgegeben. Sie dienen der Stiftung Deutsche Jugendmarke e.V. In diesem Monat geht es um Pilze. Auf den Werten sind drei Sorten abgebildet: der Echte Pfifferling, der Echte Steinpilz und der Maronen-Röhrling. Alle sind für ihren besonderen Geschmack bekannt.
Neben den Tieren sowie den Pflanzen begreifen Biologen Pilze heute als eine eigene Kategorie. Früher ordnete man sie dem Reich der Pflanzen zu. Nicht diese, sondern Tiere werden heute jedoch als die nächsten Verwandten der Pilze eingestuft. Zum Beispiel nehmen sowohl Tiere als auch Pilze organische Nährstoffe auf. Pflanzen können dagegen Energie aus Sonnenlicht beziehen.
Der Echte Pfifferling trägt seinen Namen wegen seines würzigen, pfefferigen Aromas. Seine lateinische Bezeichnung lautet Cantharellus cibarius. Der Pilz hat eine gelbliche Farbe. Deswegen wird er manchmal auch Eierschwamm genannt. Sein Hut mit einem Durchmesser von zwei bis 15 Zentimetern ist trichterförmig. Zunächst hat er eine halbkugelige bis gewölbte Form. Später in seiner Entwicklung stülpt er sich um. An der Pilzunterseite laufen gegabelte Leisten am Stiel herab. Daher ordnet man den Echten Pfifferling der Gattung der Leistlinge zu. Der Stiel des Echten Pfifferlings ist drei bis acht Zentimeter lang.
Von Juni bis November kann man ihn unter Fichten, Buchen, Eichen und Rotbuchen auf Silikat- und Kalkböden sammeln. Der Echte Pfifferling kann mit dem Falschen Pfifferling verwechselt werden. Dieser ist in spätherbstlichen Kiefernwäldern zu finden. Er hat weicheres Fleisch. Genießbar ist er ebenfalls. Der natürliche Bestand des Echten Pfifferlings ist in der jüngeren Vergangenheit deutlich zurückgegangen. Wie bei anderen Speisepilzen gilt, dass Sammler aus dem Wald nur eine Menge mitnehmen dürfen, die ihren Eigenbedarf deckt.
Der Name des Echten Steinpilzes kommt von seinem harten, weißen Fleisch. In lateinischer Sprache wird er Boletus edulis genannt. Der Echte Steinpilz weist viele Vitamine und Mineralstoffe auf. Er hat einen nussartigen Geschmack. Der Pilz gehört zur Gruppe der Dickröhrlinge. Sein oberer Stiel ist von einem feinen Netz bedeckt. Der gesamte Stiel des Boletus edulis ist fünf bis 20 Zentimeter lang. Sein Hut hat einen Durchmesser von sechs bis 30 Zentimetern. Anfangs hat er eine halbkugelige Form und ist weiß. Später flacht er ab und nimmt eine braune Farbe an. Sammler finden den Echten Steinpilz von August bis Oktober unter Fichten, in sauren Böden und Moosschichten sowie an etwas schattigen Plätzen. Der Echte Steinpilz kann mit dem Gallenröhrling und dem Satansröhrling verwechselt werden. Ersterer schmeckt lediglich ausgesprochen bitter. Zweiterer ist sogar giftig.
Die botanische, lateinische Bezeichnung des Maronen-Röhrlings lautet Imleria badia. Sein deutscher Name rührt von seiner Form her. Ähnelt der halbkugelige, flach gewölbte sowie dunkelbraune Hut des Maronen-Röhrlings doch Esskastanien. Maronen-Röhrlinge haben einen nussigen und leicht säuerlichen Geschmack. Auch bei ihnen handelt es sich um Dickröhrlinge. Sein fünf bis zwölf Zentimeter hoher Stiel ist längs gefasert. Der Hut des Maronen-Röhrlings hat einen Durchmesser von fünf bis 15 Zentimetern.
Zwischen September und November kann man den Pilz bei Fichten und Kiefern im Moos und Gras von Nadelwäldern mit saurem Boden finden. 2016 bekam der Maronen-Röhrling einen Preis: Er wurde Speisepilz des Jahres.
Die drei Zuschlagsmarken des neunten Augusts wurden von Sybille Haase und Prof. Fritz Haase entworfen. Seit 1963 betreiben die beiden zusammen ein Atelier für Gestaltung in Bremen. Bereits ihr Studium absolvierten die zwei Designer an der Staatlichen Kunstschule in Bremen. Das Ehepaar hat seit 1978 beinahe 115 Briefmarken erarbeitet. Daneben gestalten Sybille und Fritz Haase zum Beispiel Verpackungen, Plakate, Kataloge, Bücher oder Werbe-Kampagnen. Bis zu seiner Emeritierung 2002 lehrte und forschte Haase mehr als zwei Jahrzehnte lang an der Hochschule für Künste Bremen.
Entwurf: Sybille Haase und
Prof. Fritz Haase
Ersttag: 9. August 2018
Wert: 70 + 30 Cent (Echter Pfifferling),
85 + 40 Cent (Echter Steinpilz), 145 +
55 Cent (Maronen-Röhrling), 425 Cent (drei Motive)
Michel-Nr.: 3407 (Echter Pfifferling),
3408 (Echter Steinpilz), 3409 (Maronen-Röhrling)
Philotax-Nr.: 3278 (Echter Pfifferling), 3279 (Echter Steinpilz), 3280 (Maronen-Röhrling)
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151300007 (Echter Pfifferling), 151300008 (Echter Steinpilz), 151300009 (Maronen-Röhrling), 151300010 (drei Motive)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der
Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: je 34,89 mm x 34,89 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: jeweils „Gutes tun – Mit Briefmarken helfen“, Wald
Wildes Deutschland: Harz – Bergfichtenurwald
Auch die Serie „Wildes Deutschland“ wird diesen Monat fortgeführt. Auf einer Sondermarke sieht man ein Bild des Naturfotografen Norbert Rosing. Er arbeitete unter anderem in Skandinavien, Kanada und den USA. Rosing, geboren 1953, hat 15 Bildbände veröffentlicht. Besonders bekannt ist er für seine Auseinandersetzung mit Eisbären und der Arktis. Rosings Fotografien werden auch ausgestellt. Außerdem hält er Vorträge.
Der Brockenurwald im Nationalpark Harz ist einer der letzten Bergfichtenurwälder in Mitteleuropa. Er befindet sich in einer Höhe von etwa 1000 Metern und hat eine Fläche von ungefähr 1000 Hektar. Die Fichten des Brockenurwalds sind bis zu 300 Jahre alt. Der Urwald ist vor menschlichen Einflüssen geschützt. Jedoch kann man ihn auf einem 200 Meter langen Urwaldstieg durchqueren. Der Weg beginnt kurz oberhalb des Brockenbetts als Abzweigung von der Brockenstraße zwischen dem Ort Schierke und dem Brocken.
In der Höhenlage des Harzer Bergfichtenurwalds kommt es oft zu starkem Regen und Schnee, bitterer Kälte, heftigen Stürmen sowie Nebel. Mit diesen tundrenartigen Wetterverhältnissen kommt die Harzer Bergfichte jedoch gut zurecht. Ihre schlanke Krone und enganliegenden plattenförmigen Äste halten intensivem Wind und Schneefall stand. In noch größerer Höhe, auf dem Gipfel des Brockens, gibt es nur noch baumlose Bergheide, zum Beispiel das Starre Segge genannte Sauergrasgewächs, die Brockenanemone sowie bestimmte Moos- und Flechtenarten, die an anderen Orten in Deutschland kaum wachsen. Die wegen des extremen Klimas gegebene natürliche Waldgrenze des Harzes ist die niedrigste in hiesigen Breitengraden.
Die übrige Flora und Fauna des Bergfichtenurwalds umfasst unter anderem kälteunempfindliche Moospolster und Flechtenkrusten auf Baumrinden sowie Felsblöcken. Vor ungefähr 30 Jahren ist der kleine Sperlingskauz zurückgekehrt.
Etwa zehn Prozent des Harzes bilden den Nationalpark Harz. Er gehört zu den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Der Park hat eine Fläche von 25000 Hektar. Er umfasst eine Höhendifferenz von über 900 Metern. Über 7200 Tier- und Pflanzenarten leben dort. Man strebt an, bis zum Jahr 2022 auf 75 Prozent der Fläche des Nationalparks die natürliche biologische Vielfalt eines eigendynamischen, frei wachsenden Urwalds wiederherzustellen.
Im Januar entsprechen die Temperaturen in den Hochlagen des Nationalparks ungefähr nordisländischen Verhältnissen. Im Juli gleichen sie denen des nördlichen Eismeeres. Auch der Brocken befindet sich im Nationalpark Harz. Der Berg ist 1141 Meter hoch. Die Jahresdurchschnittstemperatur auf dem Brocken liegt bei ungefähr 3,5 Grad Celsius. Im übrigen Deutschland beträgt sie dagegen 9 Grad Celsius. Die Werte des Brockens gleichen der durchschnittlichen Temperatur Südschwedens. Lediglich der Juli und August haben dort keine Frosttage. Die West- und Südwestwinde nehmen auf dem Brocken regelmäßig Orkanstärke an. Man maß die schnellste Windgeschwindigkeit im November 1984. Damals waren es 263 Kilometer pro Stunde. Der Brocken liegt an über 300 Tagen im Nebel. Bis zu 1800 Millimeter Regen und Schnee fallen dort im Jahr.
Entwurf: Prof. Dieter Ziegenfeuter
mit einem Foto von Norbert Rosing
Ersttag: 9. August 2018
Wert: 70 Cent
Michel-Nr.: 3410
Philotax-Nr.: 3281
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104812
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Äste
Maxirolle „Dahlie“
Ebenfalls am neunten August erscheint die Maxirolle „Dahlie“. Sie umfasst 10000 selbstklebende Werte mit dem Motiv „Dahlie“ aus der Dauerserie „Blumen“. Die Marken haben ein Format von 21,5 Millimetern mal 30,13 Millimetern. Sie wurden im Mehrfarben-Offsetdruckverfahren von der Bundesdruckerei GmbH in Berlin hergestellt. Bei der Niederlassung Philatelie in Weiden hat die Maxirolle die Bestellnummer 1440 00002.
Österreich Münzkatalog 2022
ISBN: 978-3-902662-63-7
Preis: 49,90 €
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