Poststempelgilde: Grüne Wellen
Passend zur Corona-Zeit zeigt der Rundbrief der Poststempelgilde Nr. 262 von 2020 eine Postkarte an das Robert-Koch-Institut von 1916 auf dem Titelbild. Das Innere bietet wieder eine Fülle an interessanten Artikeln nicht nur für ausgesprochene Stempelsammler.
Zunächst stellt Hans-Joachim Förster ein historisches, wenig bekanntes Album zum Sammeln von Post- und Absenderfreistempeln vor, das er vor 25 Jahren auf einer Auktion erwerben konnte. Laut „Geleitwort“ handelte es sich um das erste Album dieser Art auf dem Markt, erschienen im Alfred Metzner Verlag. Einen Blick zurück in die eigene Geschichte wirft der Ehrenvorsitzende Helmut Oeleker mit der Dokumentation einer Ausgabe des „Stempel-Echo“ von 1947. Die Gilde ließ somit den Betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg vorerst ruhen; Gründe waren unter anderem Kosten, sowie Anträge, die aufgrund der Zoneneinteilung in vier Sprachen ausgefertigt werden sollten.
Günther Hieber beschäftigt sich in seinem Beitrag mit den Ziermusterfreistempeln, die bereits vor dem 1. Januar 1921 verwendet wurden. Jetzt, nach 100 Jahren, ist erstmals ein Beleg aufgetaucht, der die Vorverwendung im PA Berlin 19 zeigt.
Um die bisher kaum beachteten grünen Handrollstempel „Von zollamtlicher Behandlung befreit“ aus Niederaula geht es im Artikel von Carsten Alsleben. Hierbei handelt es sich um postalische Hinweisstempel für solche Sendungen, die aufgrund von Ausnahmen nicht dem Zoll unterliegen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Sendungen von Privatpersonen an Privatpersonen gerichtet sind, die keine kommerziellen Interessen verfolgen. Aufgrund des hohen Durchsatzes im Postamt 36272 Niederaula, einer Außenstelle des Internationalen Postzentrums am Frankfurter Flughafen, kamen dort grüne Stempel zum Einsatz, von denen verschiedene Varianten existieren. Nachweislich verwendet wurden die grünen Handroller 2003 bis 2005 und 2008. Vielleicht gibt es weitere Nachweise?
Kontakt: Jürgen Zalaszewski, Kellerstraße 9 ½, 85077 Manching; E-Mail: zalaszewski@poststempelgilde.de.
Ganzsachen Deutschland 2021/2022
ISBN: 978-3-95402-374-5
Preis: 98,00 €
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