Neuheiten Januar 2021: Religion und Wohltätigkeit, Städte und Wohnen
Am 7. Januar erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post AG.
Deutschland von oben: Siedlung in Lübeck
Die Deutsche Post beginnt das Jahr 2021 am 7. Januar mit dem zweiten Teil der Serie „Deutschland von oben“. Nachdem es am 2. Juli 2020 um das Freibad der nordrheinwestfälischen Stadt Witten ging, ist auf zwei Sondermarken, die einen Zusammendruck bilden, diesmal eine Wohnsiedlung in Lübeck, Schleswig-Holstein, zu sehen.
Die Grafikerin Bettina Walter verwendete dafür Fotografien Holger Weitzels. Wieder zeigen die beiden Motive, dass der Blick aus der Vogelperspektive
landschaftliche und architektonische Formen offenbart, die man gewöhnlicherweise nicht erkennt.
Lübeck hat rund 215 000 Einwohner. Nahe der Ostsee und an den Flüssen Trave und Wakenitz sowie dem Elbe-Lübeck-Kanal gelegen, ist es bekannt dafür, als wichtige Hansestadt zwischen dem frühen 13. und dem 17. Jahrhundert einen zentralen Umschlagsplatz dargestellt zu haben. Der Bund der Hanse handelte in einem Gebiet von Nordrussland bis Westeuropa mit Getreide, Holz und Wein. Die Lübecker Altstadt ist seit 1987 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Der Bau der Siedlung, die auf den Briefmarken dieses Monats abgebildet ist, begann 2005. Die Siedlung sollte Wohnhäuser und Gebäude in die gegebene Landschaft integrieren, damit die Lebensräume von Tieren und Pflanzen bewahrt blieben. Gleichzeitig wollte man den dort wohnenden Menschen ermöglichen, die Natur in ihrer unmittelbaren Umgebung zu erleben und zu genießen.
Die Siedlung weist die Struktur einer Hochebene mit Einzel-, Doppelund Reihenhäusern, einer Hangebene aus Gartenhof-, Stadt- und Terassenhäusern sowie einer Niederungsebene auf, die aus Einfamilienhäusern besteht. Letztere fügen sich zu sieben runden Wohninseln zusammen, die Namen von Ostseeinseln erhielten. Die Lübecker Siedlung wurde im Jahr 2012 abgeschlossen.
Das Folienblatt 103 umfasst zehn selbstklebende Exemplare der zwei Sondermarken, die unter dem Titel „Siedlung in Lübeck“ erscheinen. Mit 39 mal 22,4 Millimetern sind sie etwas kleiner als ihre nassklebenden Pendants. Die selbstklebenden Werte können im Versandzentrum Weiden der Deutschen Post bestellt werden. Dort wird auch ein spezieller Erstverwendungsstempel abgeschlagen. Er wurde vom Designunternehmen Wittmann Medien im Schwabach entworfen. Die Bestellnummer für die gestempelten selbstklebenden Marken ist 001 004 EW5.
Entwurf: Bettina Walter mit einem Foto © Holger Weitzel / imageBROKER/ALAMY Stock
Ersttag: 7. Januar 2021
Wert: je 60 Cent
Michel-Nr.: 3580, 3581, 3583 (selbstklebend), 3584 (selbstklebend), FB 103
Philotax-Nr.: 3454, 3455, 3457, 3458, MH 236
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104907, 1523 01004 (Folienblatt)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei, Leipzig
Größe: je 44,20 x 26,20 mm, je 39 x 22,4 mm (selbstklebend)
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Fortsetzung des Markenmotivs
Kinder helfen Kindern
Eine Sondermarke vom 7. Januar 2021 feiert das 175-jährige Bestehen des Kindermissionswerks der katholischen Kirche in Deutschland. Der Ursprung des Kindermissionswerks liegt im „Verein der heiligen Kindheit“, der 1846 in Aachen gegründet wurde.
Drei Jahre früher rief der Bischof von Nancy und Thronassistent Papst Gregors XVI., Charles-Auguste-Marie-Joseph de Forbin-Janson, das Kinderhilfswerk „OEuvre de la Sainte Enfance“, „Werk der Heiligen Kindheit“, ins Leben. Bischof Forbin-Janson war ein engagierter Missionar. Seine neue Organisation sollte insbesondere Kindern in China dienen.
Papst Pius IX. erklärte den Aachener Verein 1852 zu einem kirchlichen Verein. 1922 wurde daraus durch Papst Pius XI. ein Päpstliches Missionswerk, das „Päpstliche Missionswerk der Kinder in Deutschland“.
Als Initiatorin des Kindermissionswerks in Deutschland gilt Auguste von Sartorius. Im Alter von 15 Jahren sammelte die Tochter einer adeligen Aachener Familie Geld, um Bischof Charles-Auguste-Marie-Joseph de Forbin-Janson und seine Bemühungen zu unterstützen. Später wurde sie Nonne und lebte als Mitglied des „Sacre-Coeur“-Ordens, der „Gesellschaft vom heiligsten Herzen Jesu“, in Belgien, Frankreich und den USA.
Als internationale Vorreiterin der Missionsbewegung des frühen 19. Jahrhunderts, die sich dem Sammeln von Spenden für Wohltätigkeit und der Verbreitung des christlichen Glaubens widmete, gilt Pauline Jaricot, geboren am 22. Juli 1799. Auch sie stammte aus einer wohlhabenden Familie. 1922 gründete Jaricot in Lyon den Missionsverein „Oeuvre de la Propagation de la Foi“, das „Werk der Verbreitung des Glaubens“.
Seit 1959 organisiert das Kindermissionswerk der katholischen Kirche in Deutschland das Sternsingen, die „Aktion Dreikönigssingen“. Zwei Jahre später und bis heute beteiligte sich auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).
Außerdem engagiert sich das Kindermissionswerk mit Kampagnen gegen Kinderarmut und für die Kinderrechte auf der ganzen Welt. Das Motto des Kindermissionswerks lautet: „Kinder helfen Kindern“.
Den Brauch des Sternsingens gibt es in Deutschland, Italien und Österreich, der Slowakei, Slowenien und Tschechien sowie Norwegen, Schweden und Finnland, Großbritannien und Mexico seit über 400 Jahren. 2015 wurde er in Deutschland in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Zwischen Weihnachten und Anfang Januar gehen Kinder und Jugendliche als Heilige Drei Könige aus der biblischen Weihnachtserzählung verkleidet von Haus zu Haus. Sie singen Lieder, sprechen Gebete und schreiben den Sternsingersegen an die Häuser.
Die Sternsinger sammeln Spenden, die weltweit für Projekte der Entwicklungshilfe verwendet werden, um Kindern in Not zu helfen. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika.
Die beteiligten Kinder beschäftigen sich im Zuge des jährlichen Sternsingens mit der Situation der Kinder in den Partnerländern. Sie lernen die Missions- und Entwicklungsarbeit der katholischen Kirche und anderer gemeinnütziger Organisationen kennen. Die Kinder erfahren die Bedeutung von Solidarität, speziell im Rahmen des christlichen Glaubens.
Das soziale Engagement des Kindermissionswerks dient Waisenkindern und Kindern mit Behinderungen sowie Kindern in Kriegsgebieten und Flüchtlingslagern. Außerdem hilft man Straßenkindern, mit HIV infizierten und aidskranken Kindern sowie solchen, die Opfer von Naturkatastrophen sind.
Auch der Kampf gegen Kinderarbeit stellt ein großes Anliegen des Kindermissionswerks dar. Nicht nur beraubt sie Kinder ihrer Kindheit und des Rechts auf Bildung und Schulbesuch. Auch geschieht Kinderarbeit oft unter gefährlichen und gesundheitsschädigenden Bedingungen, in Minen und Werkstätten.
Zudem engagiert sich die Organisation gegen Kinderhandel. Er reißt Kinder aus ihren Familien und setzt sie der Ausbeutung aus.
Als langfristige Entwicklungshilfe dienen die Spenden, die das Kindermissionswerk ganzjährig sammelt, und die Projekte, in welche sie fließen, der Eigeninitiative und der strukturellen Entwicklung an den Schauplätzen der Not. Ziel ist, dass Kindern und jungen Menschen sowohl akut als auch in der Zukunft geholfen wird.
Die Gewährleistung und Förderung der Bildung, Schulunterricht mit Lesen, Schreiben und Rechnen, ist ein wichtiges Ziel des Kindermissionswerks. Bildung steigert die Aussicht und die Chancen auf eine Verbesserung der Lebenssituation. Das Kindermissionswerk verfolgt den Zweck, das Recht von Kindern auf Bildung als Voraussetzung von Autonomie und Entfaltung zu etablieren.
2019 sammelte das Kindermissionswerk 62,6 Millionen Euro. Damit unterstützte man 1623 Projekte in 108 Ländern.
In jedem Jahr findet das vom Kindermissionswerk organisierte Sternsingen unter einer anderen Überschrift statt. 2021 lautet sie: „Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“. Den Schwerpunkt stellen dabei Kinder in der Ukraine dar, deren Eltern im Ausland arbeiten, um Arbeitslosigkeit und unzureichendem Einkommen zu entgehen. Mit elf Tageszentren, die in der Ukraine aufgebaut wurden, unterstützt die „Caritas“, die Wohlfahrtsorganisation der katholischen Kirche, Kinder, die deswegen monatelang von ihren Eltern getrennt sind.
Zum 175. Jubiläum des Kindermissionswerks in Deutschland sind 2021 Veranstaltungen geplant. In der Mainzer Rabanus-Maurus-Kirche feiert man am 3. Januar einen Gottesdienst. Er wird in einer Liveübertragung im ZDF zu sehen sein.
Die Briefmarke für das Kindermissionswerk wurde von Serge Rompza und Anders Hofgaard entworfen. Sie betreiben seit 2003 das Designstudio NODE, das Büros in Berlin und Oslo hat. Zu den Auftraggebern des Studios NODE gehörten das Deutsche Historische Museum und das Haus der Kulturen der Welt in Berlin, das Goethe-Institut sowie das Ministerium für Bildung und Forschung des Königreichs Norwegen.
Entwurf: Serge Rompza und Anders Hofgaard, NODE Berlin Oslo
Ersttag: 7. Januar 2021
Wert: 80 Cent
Michel-Nr.: 3582
Philotax-Nr.: 3456
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104908
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: 44,20 x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, gelbe Sterne wie im Markenmotiv, „DIE STERNSINGER“ in gelb
Deutschland 2022/2023
ISBN: ISBN: 978-3-95402-4-001
Preis: 79,00 €
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