Informativ und aktuell DBZ 9-10/2021
Ist Briefeschreiben eigentlich out? Ja, natürlich, die Deutsche Post DHL befördert von Jahr zu Jahr weniger Briefe. Allerdings: Es sind laut der jüngsten Statistik immer noch 14,3 Milliarden, wobei hier das so genannte Dialogmarketing mitgezählt ist. Für die Abnahme der Briefsendungen wird häufig die elektronische Kommunikation, also die E-Mail, verantwortlich gemacht. Der Nachteil dieser Art der Nachrichtenübermittlung liegt auf der Hand, es ist die Archivierung. Während Briefe und zugehörige Umschläge auch in hundert Jahren noch Auskunft geben über Gedanken und Wünsche des Schreibenden und die Laufwege der Post, ist es schwer vorstellbar, dass sich zukünftige Generationen Mails oder flüchtige Whats App-Nachrichten durchlesen könnten, um etwas über uns Heutige zu erfahren. Es sei denn, sie sind auf Papier archiviert – womit wir fast wieder beim guten alten Brief wären. Eine ausdauernde Briefeschreiberin seit früher Jugend war auch die Widerstandskämpferin Sophie Scholl, die vor 100 Jahren geboren wurde. Ihre Briefe gelten als ergreifende Zeitzeugnisse. Die Deutsche Post und die Geschwister-Scholl-Schule Bensheim starteten im Februar einen Schülerwettbewerb „100 Jahre Sophie Scholl in Schülerbriefen“. Im Mai sollen die besten Briefe prämiert und öffentlich vorgelesen werden – sicherlich ein ungewöhnliches, aber nachahmenswertes Projekt, das zeigt, welches Potenzial diese Kulturtechnik hat.
Hier weitere Details zu einigen Themen der Ausgabe:
Editorial: Auf ein Wort
Diese Ausgabe Ihrer DBZ ist etwas Neues. Zum ersten Mal halten Sie eine unserer Doppelausgaben in Ihren Händen. Sie unterscheidet sich von unseren gewohnten Heften vor allem durch wesentlich mehr redaktionellen Inhalt: Mehr Titelthemen, mehr Postgeschichte und mehr Marktservice. Außerdem starten wir in diesem Heft mit einer neuen Serie, in der unser Autor Jan Sperhake in jedem zweiten Heft die Geschichte hinter einer speziellen Markenausgabe der DDR beleuchtet. Als besonderes Bonbon gibt es einen Vorgeschmack auf eine weitere Rubrik: „Menschen der Philatelie“, die ab Sommer ebenfalls monatlich erscheinen wird. Wir hoffen, mit zwei umfangreicheren Doppelheften in diesem Jahr dem Wunsch vieler Leser entgegenzukommen, die sich mehr Inhalt gewünscht haben. Selbstverständlich muss aber niemand auf Gewohntes verzichten; davon abgesehen wird Ihre DBZ weiterhin zweimal monatlich erscheinen. Sie finden das gut? Sie haben Anregungen oder Kritik? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen. Viel Spaß beim Lesen wünscht, Birgit Freudenthal (Chefredakteurin)
100. Geburtstag Joseph Beuys: Pure Provokation?
Auch heute noch, 35 Jahre nach seinem Tod, bleibt Joseph Beuys ein umstrittener Künstler, der mit Aktionen provozierte, dessen Biografie verwirrte und dessen Werk aus Fett, Filz und weiteren Naturmaterialien schwer zu erschließen ist. Die Selbststilisierung des Kunstprofessors, der auch mit der Fluxus-Bewegung in Verbindung gebracht werden kann, ist legendär. Marius Prill hat sich auf Beuys’ Spuren gewagt. Seine Annäherung an den bekannten Performance-Künstler, der auch philatelistisch gewürdigt wurde, lesen Sie auf den Seiten 30 bis 33.
Und sonst?
Was Sie sonst noch erwartet, sehen Sie im Inhaltsverzeichnis der neuen Ausgabe, die heute in den Verkauf kommt. Abonnenten erhielten das Heft bereits etwas im Voraus und konnten wie üblich schon einige Tage früher darin lesen – und sparen außerdem Geld gegenüber dem Kauf im Einzelhandel.
Großbritannien-Spezial 2016/2017
ISBN: 978-3-95402-165-9
Preis: 89,00 €
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