Neuheiten Oktober 2021: Optische Täuschungen und Sagen, Kunst und Klima
Am 7. Oktober erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post AG.
Optische Täuschungen: Schmetterlinge?
Auf eine Hauswand in der Stadt Thionville im französischen Département Moselle sprühte und malte der Street-Art-Künstler MANTRA, geboren 1987 und mit bürgerlichem Namen Youri Cansell, im Jahr 2017 einen großen Schmetterling. Durch Perspektiven und Schattierungen erzeugt das zweidimensionale Bild den Eindruck räumlicher Tiefe.
Es handelt sich um die erste Arbeit, die der französische Graffiti-Künstler in diesem Stil schuf. Weitere bekannte Werke erstellte er gemeinsam mit seinem Kollegen LOVE in Trier. Die Kunst MANTRAS verleiht Gebäuden Lebendigkeit und macht auf politische Themen aufmerksam, etwa die schwindende Biodiversität und Umweltschutz. Der Schmetterling aus Thionville ziert am 7. Oktober 2021 die letzte Sondermarke der Briefmarkenserie „Optische Täuschungen“.
Entwurf: Thomas Steinacker, Foto @ MANTRA productions
Ersttag: 7. Oktober 2021
Wert: 155 Cent
Michel-Nummer.: 3630
Philotax-Nummer: 3505
Bestellnr. NL Philatelie: 151104992
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Bogenrandgestaltung: Gelb-, Grün- und Blautöne des Motivs, „OPTISCHE TÄUSCHUNGEN“
Sagenhaftes Deutschland: Die Heinzelmännchen, Die Nibelungen
Mit zwei Werten setzt die Deutsche Post am 7. Oktober 2021 die Reihe „Sagenhaftes Deutschland“ fort. Die mündlich überlieferte Sage der „Heinzelmännchen“, die einst in jeder Nacht sämtliche Arbeiten der Bewohner einer Stadt erledigten, bis eine Frau gegen die Auflage verstieß, dass niemand sie sehen dürfe, wurde 1826 zum ersten Mal vom Kölner Schriftsteller Ernst Weyden aufgeschrieben.
Der preußische Maler und Dichter August Kopisch adaptierte die Geschichte zehn Jahre später für eine Ballade. Anlässlich seines 100. Geburtstags errichtete man in Köln im Jahr 1899 den Heinzelmännchenbrunnen.
Auch die Nibelungensage wurde über Jahrhunderte zunächst mündlich, dann schriftlich weitergegeben. Frauke Klinge befasst sich mit der berühmten Sage, die vom Drachen tötenden Siegfried und der burgundischen Königstöchter Kriemhild erzählt, in Ihrer DBZ 21/2021.
Entwurf: Thomas Steinacker, Abbildungen © Les Perysty/shutterstock.com, © Kozyreva Elena/shutterstock.com, © VectorShow/shutterstock.com, © A_gate_to_create/shutterstock.com, © ClassicVector/shutterstock.com, © helenfox/shutterstock.com, © Nebojsa S/shutterstock.com, © Wiktoria Matynia/shutterstock.com (60 Cent), © vadimmmus/ shutterstock.com, © Kaafii/ shutterstock.com, © Mikhail Prokhorov/shutterstock.com (80 Cent)
Ersttag: 7. Oktober 2021
Wert: 60 Cent (Heinzelmännchen), 80 Cent (Nibelungen)
Michel-Nummer: 3631 (60 Cent), 3632 (80 Cent)
Philotax-Nummer: 3506, 3507
Bestellnr. NL Philatelie: 151105004 (60 Cent), 151105003 (80 Cent)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Joh. Enschedé, Haarlem
Größe: je 55,00 x 30,00 mm
Bogenrandgestaltung: jeweils grau und „SAGENHAFTES DEUTSCHLAND“, Knöpfe (60 Cent), Rauten (80 Cent)
Street Art: 1010 –Tropfen und Ringe
Im Rahmen einer neuen Sondermarken-Serie präsentiert die Deutsche Post Street-Art-Werke. Einer der bekanntesten Vertreter ist der 1979 geborene und in Hamburg aufgewachsene Künstler 1010. Seine abstrakten Arbeiten spielen mit der visuellen Wahrnehmung und optischen Täuschungen. Die Wandmalerei „Tropfen und Ringe“ befindet sich auf der Giebelfront eines Hochhauses im Berliner Stadtteil Lichtenberg.
Street-Art-Künstler sind oft Graffiti-Künstler und Maler, die an Wänden und Gebäuden arbeiten. Wie öffentliche Installationen, etwa Objekte, die für eine bestimmte Zeit an Parkbänken oder Bäumen platziert werden, gelten ihre Werke als Urban Art. In beiden Fällen handelt es sich um Kunst im öffentlichen Raum, die einen thematischen oder ästhetischen Bezug zu ihrem jeweiligen Ort hat, ihn anders beleuchtet als es sonst der Fall ist, spezielle räumliche Elemente in Szene setzt oder auf seine Nutzer und Bewohner eingeht.
Graffitis werden einerseits unerlaubt an Fassaden und Brücken gesprüht, wodurch Sprayer, die sich durch bestimmte Namen und Symbole zu erkennen geben, Bekanntheit in ihrer Szene erlangen, sich jedoch gleichzeitig strafbar machen. Außerdem bringen Graffitis Gesellschaftskritik und politischen Protest zum Ausdruck. Anderseits werden etablierte Street-Art-Künstler von Städten engagiert, um Hauswände und U-Bahn-Stationen mit großen, aufwendigen Werken zu verzieren. Für ihre Arbeit erhalten sie Honorar, sie wird als Kunst begriffen und als Verschönerung öffentlicher Orte
wahrgenommen.
Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg fertigte zum Beispiel der südafrikanische Maler Ricky Lee Gordon binnen einer Woche ein großes Wandbild, Mural, für das Urban Nation Museum an, das den Titel „Die Sonne wird im Ozean versinken“ trägt und die Zerstörung der Umwelt thematisiert. Die Berliner Graffiti-Künstler Gino Fuchs und Christian „Lake“ Wahle schufen 2004 im Stadtteil Charlottenburg ein Triptychon-Mural auf drei Gebäudewänden, das sich kapitalismuskritisch mit dem Zusammenhang der Interessen von Konzernen, politischen Entscheidungen und Folgen für Arbeitsmärkte befasst. Nahe der ehemaligen Grenze zwischen West-Berlin und der DDR in Kreuzberg gestaltete der portugiesische Künstler Victor Ash 2007 eine Hauswand mit dem Graffiti-Mural „Astronaut/Cosmonaut“. Anhand des Wettlaufs der Sowjetunion und USA um die Erschließung des Weltraums erinnert es an den Ost-West-Konflikt und Kalten Krieg in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Entwurf: Jennifer Dengler, Foto @ Benjamin Pritzkuleit
Ersttag: 7. Oktober 2021
Wert: 80 Cent
Michel-Nummer: 3633, 3635 (selbstklebend), FB 110
Philotax-Nummer: 3508, 3510 (selbstklebend), MH 246
Bestellnr. NL Philatelie: 151105002, 152302016 (FB 110)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: 46,40 x 34,60 mm, bei Redaktionsschluss unbekannt (selbstklebend)
Bogenrandgestaltung: Elemente des Motivs, „1010“, „STREET ART“
Gefahren des Klimawandels
Weltweit sind etwa 30 Prozent der Landoberfläche, rund vier Milliarden Hektar, bewaldet. Seit Jahrzehnten geht diese Zahl jedoch aufgrund gestiegener Temperaturen, extremer Witterungsbedingungen wie langer Trockenheit und Hitze, Starkregen, Überschwemmungen und Stürme sowie schädlicher Insekten zurück. Dies hat ernste Folgen für das Klima, stellen Wälder doch nicht nur den Lebensraum von Tieren und Pflanzen dar und liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz, sondern es handelt sich um die wichtigsten Sauerstofflieferanten und die nach den Ozeanen zweitwichtigsten klimatischen Regulationsfaktoren der Erde mit einer bedeutenden Rolle im Wasserkreislauf.
Entwurf: Constanze Hein
Ersttag: 7. Oktober 2021
Wert: 80 Cent
Michel-Nummer: 3634
Philotax-Nummer: 3509
Bestellnr. NL Philatelie: 151105005
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: bei Redaktionsschluss unbekannt Bogenrandgestaltung: weiß, Punkte in Blau, Orange und Violett
U-Bahn und Tierbabys
In Ihrer DBZ 19/2021 meldeten wir die selbstklebenden Marken „U-Bahn-Stationen: Westend Frankfurt“ zu 270 Cent und „Tierbabys: Alpensteinbock“ zu 95 Cent. Im Michel-Katalog werden die Werte unter den Nummern 3628 und 3629 geführt, sie erschienen in den Folienblättern 108 und 109. Die Philotax-Nummern lauten 3503 und 3504 sowie MH 244 und MH 245.
Markenbox Gewitter
100 selbstklebende Briefmarken zu 80 Cent auf einem rückseitig in Fünferschritten nummerierten Trägerstreifen umfasst die ab dem 7. Oktober 2021 erhältliche Markenbox „Gewitter“. Die Werte zeigen das am 1. Juli 2021 in der Serie „Himmelsereignisse“ nassklebend veröffentlichte gleichnamige Motiv (MiNr. 3613). Die Bestellnummer im Versandzentrum Weiden lautet 161 002 004. Die Michel-Nummer wurde bis zum Redaktionsschluss nicht mitgeteilt.
Plattenfehler Deutsches Reich 1872-1945
ISBN: 978-3-95402-432-2
Preis: 39,80 €
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