Morgen neu: DBZ 25/2012
Haben Sie sich schon einmal mit der Hongkonger Postgeschichte befasst? Die gut 170 Jahre seit Einrichtung der ersten Poststelle, 1841, spiegeln die politische und wirtschaftliche Entwicklung der heutigen Sonderwirtschaftszone Chinas. Am 8. Dezember 1862 erschienen die ersten Dauermarken. Walter Köcher gratuliert und erinnert an die abwechslungsreiche Geschichte Hongkongs seit der britischen Besetzung im ersten Opiumkrieg zwischen 1840 und 1842.
Fast ebenso weit zurück blickt Peter Fischer, der einen 1894 von Holte nach Graz und zurück gereisten Beleg vorstellt. Ein Postauftrag über 7,02 Mark war zurückgegangen, da der Absender seine Forderung nicht in österreichischer Währung angegeben hatte. Wäre der Beleg nicht mitsamt Formular und Originalrechnung erhalten geblieben, könnte man heute nur von einem Retour-Einschreiben sprechen. Reichlich Rücksendungen gab es während der Postkriege, Thema der Basiswissen-Seite Peter Fischers.
Postgeschichtliche Spannung verspricht Grönland, dem Jan Sperhake einen Besuch abstattete. Inlandspost des heutigen dänischen Autonomiegebietes blieb bis 1959 gebührenfrei. Die aktuelle Ausgabepolitik besticht durch Zurückhaltung in der Zahl der Werte und Vielfalt bei Themen und Grafik.
Einem Kuriosum widmet Eberhard Cölle eine Seite: dem 12.12.12. Gemeint ist natürlich nicht das Datum dieses Jahres, zu dem die Deutsche Post eine Stempelaktion durchführt (siehe Heft 24/2012), sondern der 12. Dezember vor knapp hundert Jahren. Damals entstanden sogar Postkarten, die auf das Datum aufmerksam machten. Vielleicht kann man es auch als Kuriosum einstufen, was der Deutschen Post mit ihrer 3-Cent-Ergänzungsmarke widerfuhr. Geplant waren nassklebende Bogen- und Rollenmarken sowie ein Folienblatt mit Selbstklebenden. Doch die Druckereien produzierten Varianten und Abweichungen, wahrscheinlich Plattenfehler, in stolzer Zahl. Ja, man muss nicht immer frühere Jahrzehnte und Jahrhunderte betrachten, um Entdeckungen zu machen. Eine Spezialsammlung ist übrigens wegen des geringen Nennwertes der Marke für alle mühelos bezahlbar.
75 Jahre in die Vergangenheit schaute Michael Burzan, der auf die ersten Weihnachtsmarken Österreichs anno 1937 aufmerksam macht. Regelmäßig erscheinen Sondermarken zum Fest seit 1967. Ferner setzt Burzan seine Serie mit weihnachtlichen Fehlern aus der USA fort – dieses Mal fehlt beispielsweise die rote Farbe. Warum auf Marientalern mitunter Silberkrümel fehlen, erzählt Helmut Caspar derweil auf der Numismatik-Seite.
Den Automatenmarken Luxemburgs und Griechenlands wenden sich Uwe Kensing und Hans-Jürgen Tast zu. Luxemburgs Neuausgabe soll kommende Woche erscheinen – lassen wir uns überraschen, was am 4. Dezember in der Post am Place de la Gare geschieht. Griechenland scheint unterdessen nicht nur mit seinen Staatsfinanzen Probleme zu haben …
Unproblematisch entwickeln sich die Luft- und Polarpost, über die Jacky Stoltz und Max Koesling in gewohnter Ruhe berichten. Schon die Unterzeile „Schneedrachen in den Polargebieten“ macht neugierig. Sportsfreunde blicken derweil auf Alfred Peters Vorstellung dreier DDR-Ausgaben der sechziger Jahre. Sie rückten den Motorradrennsport, das Boxen und das Fallschirmspringen in den Fokus. Im Mittelpunkt der philatelistischen Aktivitäten des Herbstes stand zweifelsfrei die Weltliteraturaustellung IPHLA. Folglich nimmt sie im Jahresrückblick gemeinsam mit der modell-hobby-spiel – dort engagierte sich die BDPh-Bundestelle für Jugend – den größten Raum ein.
Morgen kommt Heft 25/2012 in den Bahnhofsbuchhandel. Den Abonnenten liegt es bereits vor. Sie erhalten es stets zwei, drei Tage vor dem Erstverkaufstag. Zudem sparen sie 90 Cent pro Heft.
MICHEL Iberische Halbinsel 2022
107. Auflage, 896 Seiten, kartoniert
Preis: 54,00 €
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