Neuheiten November 2019: Blumen, Geschichte, Fernsehen, Weihnachten
Am 2. November erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm 2019 der Deutschen Post AG.
Blumen: Fingerhut
Die Serie „Blumen“ geht am 2. November mit dem „Fingerhut“ weiter. Sein lateinischer Name lautet „Digitalis“. Die Gattung gehört zur Familie der Wegerichgewächse, in der Botanik „Plantaginaceae“ genannt. Die Dauermarke dieses Monats zeigt den Roten Fingerhut, „Digitalis purpurea“. Er gedeiht vor allem an Waldrändern und-wegen sowie auf Lichtungen. Gefunden werden kann die Blume in West-und Mitteleuropa, zudem in Nordafrika und Westasien. Alle Bestandteile der 1753 durch den schwedischen Naturforscher Carl von Linné beschriebenen Pflanze sind giftig.
Entwurf: Stefan Klein und Olaf Neumann
Ersttag: 2. November 2019
Wert: 370 Cent
Michel-Nr.: 3501
Philotax-Nr.: 3371
Bestell-Nr. NL Philatelie: 150909075 (Einzelmarke), 151017642 (Kleinrolle zu 100 Stück mit EAN-Feld nach jedem fünften Postwertzeichen)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 25.50 mm x 30,13 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Fortsetzung des Motivs
Aufrechte Demokraten: Fritz Bauer
Der Richter und Staatsanwalt Fritz Bauer wurde 1903 in Stuttgart geboren. Er studierte in Heidelberg Jura. Ab 1956 war er als Generalstaatsanwalt in Frankfurt tätig.
Bauer war maßgeblich daran beteiligt, dass die Prozesse gegen die Beteiligten und über die Geschehniss im Konzentrationslager Auschwitz zustande kamen. Die Hauptverhandlungen der „Auschwitz-Prozesse“ fanden zwischen Dezember 1963 und August 1965 statt. Wegen 15 2019 Morden wurden am Ende sechs Menschen als Täter und weitere als Gehilfen verurteilt. Die Prozesse fanden sowohl international als auch in Deutschland große öffentliche Aufmerksamkeit. Sie erweiterten das Bewusstsein über die Verbrechen während des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945. Besonders in der bundesrepublikanischen Gesellschaft regten die Prozesse die bis dahin kaum erfolgte Aufarbeitung der Greuel unter dem NS-Regime an.
Bauer initiierte auch weitere Prozesse zu Verbrechen in der Zeit der
nationalsozialistischen Diktatur. 1952 erreichte er als Generalstaatsanwalt
in Braunschweig, dass die Planer des gescheiterten Umsturzversuchs und des Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944, der „Operation Walküre“, rehabilitiert wurden. Wegen Hochverrats hatte man sie zum Tode verurteilt. Bauer argumentierte, dass das nationalsozialistische Deutschland keinen Rechtsstaat darstellte. Vielmehr handelte es sich um einen Unrechtsstaat, der nicht hochverratsfähig war. 1957 war es Bauer, der einen Hinweis über den in Argentinien untergetauchten Adolf Eichmann an den israelischen Geheimdienst Mossad weitergab. Eichmann war als Leiter des Reichssicherheitshauptamts an der Deportation und Ermordung von schätzungsweise sechs Millionen Menschen besonders in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern beteiligt gewesen. Die Deutsche Post würdigt Fritz Bauer am 2. November 2019 mit einer Sondermarke. Sie erscheint in der Serie „Aufrechte Demokraten“.
Entwurf: Detlef Behr
Ersttag: 2. November 2019
Wert: 270 Cent
Michel-Nr.: 3502
Philotax-Nr.: 3372
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104863
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier
DP II
Bogenrandgestaltung: Roter Grund, „Aufrechte Demokraten“, „Fritz Bauer“, „1903?1968“
Deutsche Fernsehlegenden: Beat Club
Zwischen 1965 und 1972 strahlte die Landesrundfunkanstalt „Radio Bremen“, die zur ARD, der „Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland“ gehört, 84 Folgen des „Beat-Clubs“ aus. Es handelt sich um die erste Sendung im deutschen Fernsehen, in der englischsprachige Pop-Bands auftraten und die für ein jugendliches Publikum gedacht war.
Der Beat-Club wurde vom Unterhaltungsredakteur Michael Leckebusch und dem Disjockey Gerhard Augustin entwickelt. Augustin betrieb seit 1963 die Diskothek „Twen-Club“ in Bremen. Als ständige Moderatorin des Beat-Clubs war Ursula Nerke zu sehen. Die studierte Architektin wurde durch das Format berühmt. Später führte sie auch durch die Sendung „Musikladen“. In den ersten acht Folgen wirkte Augustin als Co-Moderator Nerkes, im Lauf der Zeit folgten weitere.
Zum Studiogeschehen des Beat-Clubs gehörte, dass ein junges Publikum zur zeitgenössischen, elektrifizierten Pop-Musik tanzte. Wegen dieser Lockerheit, der neuartigen Klänge und Ausdrucksweise sowie aufgrund der Mode und Frisuren der jüngeren Akteure rief der Beat-Club bei älteren Zuschauern Entrüstung und Befremdung hervor.Die mittleren und späten 60er-Jahre waren die Zeit, in der sich junge Menschen deutlicher als jemals zuvor von den Älteren abgrenzten und gegen bestehende Strukturen und Konventionen aufbegehrten. Junge Menschen begannen, mehr Freiheit und Mitgestaltung in Kultur und Gesellschaft einzufordern. Ausdruck fand dies beispielsweise in den Bewegungen der Hippies und der „68er“ sowie in einem ausgeprägten „Clash“ der Generationen auf alltäglicher, politischer und kultureller Ebene
Legendär sind die Worte des späteren, bekannten und langjährigen Tagesschausprechers Wilhelm Wieben, als er in der Ankündigung der ersten Beat-Club-Folge am 25. September 1965 um „Verständnis“ beim Publikum bat. Es sei, „eine Sendung mit jungen Leuten für junge Leute.“ Diese schalteten den Beat-Club in großer Zahl ein. Teilweise zählte man 10 Millionen Zuschauer. Sendeplatz war Samstagnachmittag um 16.45 Uhr.
Anfangs engagierte man für den Beat-Club noch viele Musikgruppen aus Deutschland. Bald wurde er auch für internationale Acts und große Stars attraktiv. Weltberühmte Rockbands gastierten in der Show, etwa die Rolling Stones, The Who und Cream, Jimi Hendrix und Deep Purple. Gegen Ende des Beat-Clubs bestritt die Redaktion das Programm verstärkt mit Bands aus den experimentelleren Genres Psychedelicund Jazz-Rock. Die Massenkompatibilität der Sendung nahm dadurch ab.
Entwurf: Thomas Steinacker
Ersttag: 2. November 2019
Wert: 110 Cent
Michel-Nr.: 3503
Philotax-Nr.: 3373
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104861
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Fortsetzung des Motivs
Weihnachten mit Freunden
Auf einer Sondermarke des Novembers sieht man sechs Figuren, einen Weihnachtsmann, einen Eisbären und ein Kind sowie einen Bären, Fuchs und ein Rentier. Darstellen sollen sie eine Gruppe von Freunden, die gemeinsam die Weihnachtszeit verbringt.
Das weihnachtliche Comic-Motiv dieses Monats richtet sich keineswegs nur an Kinder, sondern beinhaltet auch ein Thema für alle Altersgruppen. Während das Weihnachtsfest oft mit Familie und Kindern verknüpft wird, spielt auch das Zusammensein mit Freunden für viele Menschen eine wichtige Rolle dabei. Dies zu zeigen, ist die Absicht der Marke, die Jennifer Dengler für den 2. November 2019 entwarf.
Entwurf: Jennifer Dengler
Ersttag: 2. November 2019
Wert: 80 Cent
Michel-Nr.: 3504, 3505 (selbstklebend), FB 95
Philotax-Nr.: 3374, 3375 (selbstklebend), MH 224
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104862
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier
DP II
Bogenrandgestaltung: Fortsetzung des Motivs
Das Folienblatt „Weihnachten mit Freunden“ umfasst zehn selbstklebende Werte mit dem gleichnamigen Motiv. Es wird am 2. November 2019 ausgegeben. Die enthaltenen Marken haben ein Format von 39 mal 22,4 Millimetern. Bei der Versandstelle in Weiden gilt die Bestellnummer 152302007. Zum Folienblatt schlägt man am Ausgabetag einen Bonner Erstverwendungsstempel ab.
Schweiz-Spezial 2021/2022
ISBN: 978-3-95402-373-8
Preis: 72,00 €
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