Neuheiten Oktober 2020: Design, Sagen, Fußball und Religion
Am 1. Oktober erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post AG.
Design aus Deutschland: Karl Dittert-Kaffeeservice
In der Reihe „Design aus Deutschland“ geht es am 1. Oktober 2020 um den Produktdesigner Karl Dittert. Er gilt als einer der renommiertesten deutschen Industriedesigner der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Die Briefmarke dieses Monats zeigt ein Kaffeeservice, das Dittert im Jahr 1960 entwarf. Es wurde im selben Jahr mit der Silbermedaille der XII. Triennale Mailand ausgezeichnet. Auftraggeber des Produkts war die Silberwarenfabrik Gebrüder Kühn in Schwäbisch Gmünd. Die Körper aller Gefäße des Services aus Neusilber, einer Legierung aus Kupfer, Nickel und Zink, sehen gleich aus. Sie unterscheiden sich jedoch in ihren Mündungen, Deckeln und Griffen.
Dittert kam am 1915 in Mährisch-Trübau, dem heute zu Tschechien gehörenden Maravská T?ebová, zur Welt. Er studierte an der Staatlich Höheren Fachschule für Edelmetallgewerbe in Schwäbisch Gmünd. An der dortigen Hochschule, die heute Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd heißt, lehrte er als Professor und Direktor drei Jahrzehnte lang Industriedesign.
Ab 1950 arbeitete Dittert in seinem eigenen Gestaltungsbüro. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit waren Büromöbel. Dittert starb am 30. Oktober 2013.
In der 100 Werte enthaltenden Markenbox „Karl Dittert-Kaffeeservice“ erscheint die Sondermarke auch in selbstklebender Form.
Entwurf: Sibylle Haase und Professor Fritz Haase mit einem Foto © design20.eu
Ersttag: 1. Oktober 2020
Wert: 155 Cent
Michel-Nr.: 3566, 3570 (selbstklebend)
Philotax-Nr.: 3440, 3444 (selbstklebend)
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104898, 161004003 (Markenbox)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Größe: 33 mm x 39 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, Bestandteile des Services
Sagenhaftes Deutschland: Die Loreley
Am 1. Oktober 2020 beginnt die Deutsche Post eine neue Sondermarkenserie. Sie trägt den Titel „Sagenhaftes Deutschland“. Das erste Postwertzeichen der Reihe behandelt die Figur der Loreley, die mit dem gleichnamigen Felsen am Ufer des Rheins verknüpft ist.
Bei der Gestalt der Loreley handelt es sich um eine Kunstsage, die im Rahmen eines literarischen Werks geschaffen wurde. Traditionelle Sagen entstehen demgegenüber durch mündliche Überlieferung. Im Fall der Loreley prägten Gedichte der Autoren Clemens Brentano und Heinrich Heine die Sage.
Brentano lebte zwischen 1778 und 1842. Neben Achim und Bettina von Arnim sowie Joseph von Eichendorff ist er ein Vertreter der literarischen Romantik.
Brentano ließ die Figur der Loreley 1801 in seiner Ballade „Lore Lay“ auftreten. Das Gedicht ist Teil des Romans „Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter“. Loreley ist darin eine Frau, die Männer mit ihrer Schönheit verzaubert. Sie stürzt von einem Felsen am Rhein, als sie fälschlicherweise glaubt, ihren verflossenen Geliebten an Bord eines Schiffs zu erkennen.
Bekannte Werke des Dichters und Schriftstellers Heinrich Heine, geboren 1797 und gestorben 1856, sind die Lyriksammlung „Buch der Lieder“ und das Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“. Außerdem arbeitete Heine als Journalist und Feuilletonist, der die politischen Entwicklungen seiner Gegenwart, insbesondere die Auseinandersetzung zwischen demokratischen Bestrebungen und restaurativen Kräften, kommentierte.
1824 schrieb Heine das „Lied von der Loreley“. Darin sitzt die Loreley auf einem Felsen am Rheinufer und lenkt mit ihrem Gesang einen Schifffahrer ab, sodass er verunglückt.
Beide Künstler griffen für ihre Gedichte auf Elemente der griechischen Mythologie zurück: Den Gesang der Sirenen, der Seefahrer ins Verderben lockt sowie die Nymphe Echo. Sie verwandelt sich vor Trauer in einen Felsen. Von diesem aus erklingt ihre fortan Stimme als Echo.
Der Komponist Friedrich Silcher verarbeitete Heines Loreley-Gedicht musikalisch. Zum Text des Gedichts schrieb er 1838 das gängige Lied „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“.
Schauplatz der Geschichten um die Loreley ist ein gleichnamiger Schieferfelsen am Ufer der Rheins bei der Stadt Sankt Goarshausen in Rheinland- Pfalz. Er gehört zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. An der Stelle des 132 Meter hohen Felsens befindet sich eine Rheinkurve. Der Fluss ist dort 25 Meter tief und lediglich 113 Meter breit. Es handelt sich um den tiefsten und engsten Punkt des befahrenen Rheins. Schon immer galt der Flussbereich an der Loreley deswegen als gefährlich.
Entwurf: Thomas Steinacker mit Abbildungen © Ironika/Shutterstock.com, © Yurchyks/Shutterstock.com, © haveseen/Shutterstock.com und © Putri Ayu Rosmalia/Shutterstock.com
Ersttag: 1. Oktober 2020
Wert: 80 Cent
Michel-Nr.: 3567
Philotax-Nr.: 3441
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104897
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: grau, weiße und schwarze Rosen, „SAGENHAFTES DEUTSCHLAND“
100. Geburtstag Fritz Walter
Zum 100. Geburtstag Fritz Walters erscheint am 1. Oktober eine Sondermarke. Der bekannte Fußballer kam 31. Oktober 1920 in Kaiserslautern zur Welt. Walter wurde 1954 mit der deutschen Fußballnationalmannschaft Weltmeister in Bern. Im Finale besiegte man überraschend Ungarn mit drei zu zwei. Walter spielte im Mittelfeld und war Mannschaftskapitän.
Insgesamt lief er 61 Mal für die DFB-Elf auf. Die internationale Laufbahn beendete Walter, nachdem das Team bei der Weltmeisterschaft 1958 gegen den Gastgeber Schweden ausgeschieden war. Seine Vereinskarriere bestritt Walter ausschließlich für den 1. FC Kaiserslautern. Bevor er seine Laufbahn 1959 beendete, wurde er als Kapitän mit dem Klub 1951 und 1953 deutscher Meister. Seit 1985 heißt die Spielstätte des 1. FC Kaiserslautern Fritz Walter-Stadion.
Walter war der erste Ehrenspielführer des DFB. Ihm folgten Uwe Seeler, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und zuletzt Philip Lahm bei den Männern sowie Bettina Wiegmann und Birgit Prinz bei den Frauen nach.
1970 erhielt Walter das Große Bundesverdienstkreuz. 1995 bekam er den Verdienstorden der Fédération Internationale de Football Association (FIFA). Er starb am 17. Juni 2002 in Enkenbach-Alsenborn, Rheinland-Pfalz.
Entwurf: Professor Heribert Birnbach mit einem Foto © akg-images / picture alliance/ Pressefoto B
Ersttag: 1. Oktober 2020
Wert: 95 Cent
Michel-Nr.: 3568
Philotax-Nr.: 3442
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104896
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co.KG, Düsseldorf
Größe: 34,89 mm x 34,89 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, Auflistung der Titel und Auszeichnungen Walters
Frauen in der Reformation
Im 16. Jahrhundert kam es zu einer konfessionellen Spaltung des christlichen Glaubens in die Römisch-Katholische und die Evangelische Kirche. Letztere spaltete sich in die protestantischen Evangelisch-Lutherische und die Evangelisch-Reformierte Kirche.
Die berühmten Figuren der Reformation sind die Theologen Martin Luther, Johannes Calvin und Huldrych Zwingli. Sie formulierten neue Sichtweisen auf den christlichen Glauben und die Kirche.
Die reformatorischen Denker waren der Ansicht, dass der christliche Glaube allein aus der Bibel erschlossen werden konnte. Deshalb sollte jeder Mensch die Bibel studieren. Für alle, auch Frauen, war es daher wichtig, lesen zu können. Jeder getaufte Christ, nicht nur Priester, durften zudem predigen. Auch dies schloss Frauen ein.
Nicht nur enthielt die Reformation damit emanzipatorische Impulse. Auch wirkten bekannte Frauen der Geschichte bei ihrer Durchsetzung mit.
Den Wert „Frauen in der Reformation“ entwarf Susann Stefanizen. Die Grafikerin und Illustratorin betreibt ein Studio in Berlin. Sie studierte am Bauhaus Dessau und an der Universität der Künste Berlin.
Birgit Freudenthal stellt Ihnen das Thema auf den Seiten 18 und 20 Ihrer DBZ 21/2020 ausführlich vor.
Entwurf: Susann Stefanizen
Ersttag: 1. Oktober 2020
Wert: 370 Cent
Michel-Nr.: 3569
Philotax-Nr.: 3443
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104899
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe: 39 mm x 33 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Farben des Motivs, Kugeln
Benelux 2021/2022 (E12)
ISBN: 978-3-95402-362-2
Preis: 52,00 €
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands.
Katalog bestellen