Neuheiten April 2021: Gesundheit und Astronomie, Gärten und Instrumente

Neuheiten April 2021: Gesundheit und Astronomie, Gärten und Instrumente

Am 1. April erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post AG.

200. Geburtstag Sebastian Kneipp

Briefmarke Deutschland Sebastian Kneipp

Seit 2015 gehört die Kneipp’sche Wasserkur zum Bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes. Das Heilverfahren basiert auf Güssen, Bädern und Wassertreten. Erfinder war der katholische Priester Sebastian Kneipp.
Er kam 17. Mai 1821 im bayerischen Stephansried zur Welt. Das Dorf hat heute rund 70 Einwohner Einwohner. Nach seinem Theologiestudium in München hatte Kneipp bis zu seinem Tod am 17. Juni 1897 eine Anstellung als Geistlicher im Kloster Wörishofen. Es wurde von Dominikanernonnen betrieben.
Wörishofen heißt seit 1920 Bad Wörishofen. Die Stadt zählt gegenwärtig rund 17 000 Einwohner. Bad Wörishofen trägt das Prädikat „Kneippkurort“. Es bietet die Möglichkeit, eine drei- bis vierwöchige Kneipp- Kur durchzuführen.
In seinen Schriften „Meine Wasserkur“ und „So sollt ihr leben“ hielt Kneip seine Methoden fest. Sie fanden Anklang. 1889 gründete die Ordensgemeinschaft der Franziskanerinnen von Reute die erste Kneipp’sche Wasserheilanstalt. Im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurden über 40 Kneipp-Vereine ins Leben gerufen. Zudem entstand der 1897 der Kneipp- Bund e. V. als Dachorganisation.
Gleichzeitig wurde Kneipp schon zu Lebzeiten kritisiert. Wiederholt erhoben Ärzte und Apotheker Vorwürfe der Kurpfuscherei. Denn Kneipp war kein Mediziner und seine Verfahren beruhten nicht auf wissenschaftlichen Forschungen.
Mit einer Sondermarke thematisiert die Deutsche Post den 200. Geburtstag Sebastian Kneipps. Mehr über ihn erfahren Sie in Kai Böhnes Artikel in Ihrer DBZ 8/2021. Sie ist ab dem 1. April 2021 erhältlich.

Entwurf: Veit Grünert
Ersttag: 1. April 2021
Wert: 155 Cent
Michel-Nr.: 3598
Philotax-Nr.: 3473
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104916
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security Print GmbH & Co.KG
Größe: 34,89 x 34,89 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, Blumen, Zweige und Blätter des Markenmotivs

50 Jahre 100- Meter- Radioteleskop Effelsberg

Briefmarke Deutschland Radioteleskop Effelsberg

Stempel Berlin Radioteleskop EffelsbergMit einer Sondermarke würdigt die Deutsche Post am 1. April 2021 die Verdienste einer Technologie für die Wissenschaft und Menschheit. Himmelskörper, Gas- und Staubwolken und Sternenentstehungsgebiete sowie Quasare, aktive Galaxienkerne, und Pulsare, rotierende Neutronensterne, sind im Lauf der letzten 90 Jahre mithilfe der Radioastronomie entdeckt worden.
Hochsensible Radioteleskope können selbst äußerst schwache Radiowellen empfangen, die von weit entfernten Objekten im Weltall ausgehen. Das größte Radioteleskop in Deutschland ist das vollbewegliche Radioteleskop Effelsberg. Es steht nahe des gleichnamigen Stadtteils von Bad Münstereifel in Nordrhein-Westfalen. Sein Spiegel hat einen Durchmesser von 100 Metern. Das Radioteleskop hat ein Gesamtgewicht von 3200 Tonnen. Binnen 15 Minuten lässt sich sein Parabolspiegel um 360 Grad drehen.
Mit dem Radioteleskop Effelsberg arbeiten internationale Wissenschaftler seit dem 12. Mai 1971. Betrieben wird es vom Max- Planck- Institut für Radioastronomie in Bonn. 2008 entdeckte man mit dem Teleskop Wasser, das sich in 11 Milliarden Lichtjahren Entfernung befindet. Das Max- Planck- Institut bietet am Radioteleskop Effelsberg Vorträge für Besucher an. Die Forschungsarbeiten werden in Filmen vorgestellt. Von einem Aussichtsplateau kann man das Radioteleskop betrachten und fotografieren.

Stempel Bonn Radioteleskop EffelsbergEntwurf: Michael Menge
Ersttag: 1. April 2021
Wert: 155 Cent
Michel-Nr.: 3599
Philotax-Nr.: 3474
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104917
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe: 33 x 39 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, gezeichnete astronomische Objekte

Bundesgartenschau Erfurt 2021

Briefmarke Deutschland Bundesgartenschau

Alle zwei Jahre findet seit 1951 in wechselnden Städten die Bundesgartenschau (BUGA) statt, MiNr.: 3600.

Stempel Berlin Bundesgartenschau2021 ist Erfurt, die Hauptstadt Thüringens, Schauplatz der Bundesgartenschau (BUGA). Im Zuge der BUGA werden in den ausrichtenden Städten diverse gartenbauliche und landschaftsarchitektonische Projekte der Stadtentwicklung umgesetzt. Man konzipiert Stadtparks sowie Sport- und Freizeitanlagen. Garten– und Naturdenkmale werden restauriert, Wohngebiete, Dächer und Fassaden begrünt.
Die Bundesgartenschauen werden seit 1993 von der Deutsche Bundesgartenschau- Gesellschaft mbH (DBG) organisiert. Die DBG vereint den Zentralverband Gartenbau (ZVG), den Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) und den Bund deutscher Baumschulen (BdB).
Stets fungiert der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland als Schirmherr der BUGA. Die Post begleitet die diesjährige Bundesgartenschau in Erfurt einer Sondermarke. Mit dem Design wurden die Brüder Andrew und Jeffrey Goldstein beauftragt. Die Absolventen der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) gestalteten zuletzt eine Briefmarke, die am 4. Juni 2020 zum Volksfest der Annaberger KÄT in Annaberg- Buchholz, Sachsen, erschien. Birgit Freudenthal stellt Ihnen die Bundesgartenschau in Ihrer DBZ 8/2021 vor.

Stempel Bonn BundesgartenschauEntwurf: Andrew und Jeffrey Goldstein
Ersttag: 1. April 2021
Wert: 80 Cent
Michel-Nr.: 3600
Philotax-Nr.: 3475
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104918
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe: 44,20 x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, Blumen des Markenmotiv

Mundharmonika

Briefmarke Deutschland Radioteleskop Effelsberg

Stempel Berlin MundharmonikaEine Sondermarke feiert am 1. April die Mundharmonika. Zu sehen ist darauf der bekannte Mundharmonikaspieler Larry Adler. Er gilt als Virtuose auf dem kleinen, handlichen Instrument.
Adler wurde 1914 in Baltimore im amerikanischen Bundesstaat Maryland geboren und starb 2001 in London. Seine Karriere begann an New Yorker Theatern und in Vaudeville- Shows. Adler kollaborierte mit dem berühmten Jazz– Gitarristen Django Rheinhardt. Er brachte Mundharmonika- Fassungen von Kompositionen Johann Sebastian Bachs, Antonio Vivaldis, Claude Debussys und Igor Stravinskys zur Aufführung. Auch nahm er sich George Gershwins „Rhapsody in Blue“ an.
Der Amerikaner Jean Berger komponierte ein Konzert für Mundharmonika und Orchester mit dem Titel „Caribbean“, damit Adler es spielte. Die englischen Komponisten Ciril Scott und Vaughan Williams schrieben für ihn, ebenso der Franzose Darius Milhaud und der Australier Arthur Benjamin.
Der renommierte Mundharmonikahersteller Hohner brachte ein Modell auf den Markt, das den Namen „Larry Adler Signature C 64“ trägt. Es handelt sich um ein chromatisches Instrument, das 64 Töne zur Verfügung stellt. Das Unternehmen Hohner wurde 1857 im heute zu Baden- Württemberg gehörenden Trossingen von Matthias Hohner gegründet. Unter der Leitung seiner Söhne und Enkel avancierte es im Lauf der folgenden 100 Jahre zu einer global operierenden Marke. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann man, auch Akkordeons zu produzieren. Eine Aktiengesellschaft entstand. 1929 übernahm Hohner das konkurrierende Unternehmen der Andreas Koch Harmonika- Fabrik. Ebenfalls in Trossingen stellte man Mundharmonikas und Akkordeons her.
In Trossingen befindet sich seit 1991 das Deutsche Harmonikamuseum. Auf einer Fläche von 800 Quadratmetern beherbergt es die größte Mundharmonikasammlung der Welt. Insgesamt werden mehr als 25 000 Objekte, neben Instrumenten unter anderem Werbekataloge, verwahrt und gezeigt. Träger des Museums ist der Verein Deutsches Harmonikamuseum Trossingen e. V. Neben der Dauerausstellung sind im Deutschen Harmonikamuseum regelmäßig Sonderausstellungen zu sehen. Zum 150. Geburtstag Hans Hohners, Sohn des Firmengründers, erarbeitete man 2020 eine Sonderausstellung.
2019 zeigte das Haus die Ausstellung „Trossingen und Klingenthal – die Weltzentren der Harmonika“. Sie ging auf die zahlreichen Mundharmonika- und Akkordeonhersteller ein, die während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der sächsischen Stadt Klingenthal entstanden. Die Firma C. A. Seydel Söhne ist dort seit über 170 Jahren tätig. In Klingenthal waren auch die Unternehmen F. A. Böhm und F. A. Rauner ansässig. Klingenthal hat etwa 8000 Einwohner.
Mehr über die Mundharmonika lesen Sie auf den Seiten 20/21 Ihrer DBZ 7/2021.

Stempel Bonn MundharmonikaEntwurf: Julia Neller, Foto © ullstein bild-Granger, NYC
Ersttag: 1. April 2021
Wert: 190 Cent
Michel-Nr.: 3601
Philotax-Nr.: 3476
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104919
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 33 x 39 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, geometrische Formen in Blau und Grün des Markenmotivs, „KLASSIK“, „JAZZSOUL“, „BLUES-FOLK“, „COUNTRY“, „POP“

 


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ISBN: 978-3-95402-372-1
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Authored by: Marius Prill

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