Neuheiten April 2022: Astrophysik, Wildtiere und Geschichte

Neuheiten April 2022: Astrophysik, Wildtiere und Geschichte

Himmelsereignisse: Polarlicht

Briefmarke Deutschland PolarlichtBeinahe in jeder klaren Winternacht lässt sich am Nord- und Südpol das Polarlicht beobachten, das in gelbgrünen Bögen erstrahlt. Im Norden nennt man es Aurora borealis, im Süden Aurora australis. In Mitteleuropa kann man das Polarlicht ebenfalls sehen, jedoch nur höchstens 20 Mal im Jahr und in roter Farbe.
Die Entstehung des Polarlichts hat damit zu tun, dass die Sonne ständig und in alle Richtungen einen Plasmastrom aus energiegeladenen Teilchen abgibt. Durch ihr Magnetfeld und die Atmosphäre ist die Erde davor geschützt.
Weil dort die Magnetfeldlinien in einem Radius von rund 2500 Kilometern ein- und austreten, stellen jedoch sowohl der Nord- als auch der Südpol diesbezüglich Schwachstellen dar. So gelangen die Teilchen in die Atmosphäre, reagieren mit den Luftmolekülen und leuchten.
Die Farben – Grün, Rot, Blau und Violett sowie Mischfarben – und Formen des Polarlichts hängen von verschiedenen Faktoren ab: der Stärke des Sonnenwindes, den atmosphärischen Bestandteilen und der Höhe.
Auch die Formen des Polarlichts sind vielfältig. So können den Himmel überspannende, flatternde Vorhänge entstehen oder ein „Korona“ genanntes Polarlicht, das senkrecht über dem Beobachter steht.
Für die Sondermarken-Reihe „Himmelsereignisse„entwarf Bettina Walter ein Motiv, das ein Polarlicht über den Lofoten zeigt. Die Region gehört zu einer Inselgruppe vor der norwegischen Küste.

Entwurf: Bettina Walter, Abbildung @ iStock.com/Mumemories
Ersttag: 7. April 2022
Wert: 100 Cent
Michel-Nr.: 3680
Philotax-Nr.: 3555
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151105406
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Fortsetzung des Motivs

Junge Wildtiere: Dachs, Luchs

Briefmarke Deutschland DachsMit dem Europäischen Dachs (Meles meles) und dem Eurasischen Luchs (Lynx lynx) setzt die Deutsche Post im Rahmen ihrer Sondermarken-Ausgabe vom 7. April 2022 die Serie „Junge Wildtiere“ fort. Jennifer Dengler kreierte dafür zwei Motive, auf denen junge Exemplare der beiden Arten zu sehen sind.
Der Europäische Dachs gehört zur Familie der Marder (Mustelidae). Anzutreffen ist er beinahe auf dem gesamten europäischen Festland, bis zum Kaukasus und Afghanistan.
Dachse leben in Mischwäldern sowie in strauchigen Hecken und Gehölzen. Die Allesfresser benötigen Böden, in denen sie Erdbauten anlegen können. Diese Dachsburgen bewohnen und entwickeln mehrere Generationen von Tieren weiter. Die Kammern und Röhren erstrecken sich manchmal über mehrere 100
Meter.
Dachse werden bis zu 15 Jahre alt. Sie sind sieben bis 14 Kilogramm schwer.

Briefmarke Deutschland LuchsIn der Zeit von Januar bis März eines jeden Jahres kommen pro Wurf zwei bis fünf Dachse mit einer Länge von zwölf bis 18 Zentimetern und einem Gewicht von 90 bis 110 Gramm zur Welt. Im ersten Monat ihres Lebens sind die jungen Tiere blind und haben ein weißes Fell. Nach einer Woche entwickelt sich die dachstypische Gesichtsmaske.
Im Alter von sechs oder sieben Wochen bewegen sich junge Dachse in den Bauten, die äußere Umgebung erschließen sie sich im Frühsommer. Im zweiten Lebensjahr verlassen die Jungtiere ihren Geburtsort und suchen ein neues Gebiet.
Der Europäische Dachs wird zwar als nicht gefährdet eingestuft. Besonders wenn sie Straßen und Autobahnen überqueren müssen, sterben jedoch viele Tiere.
Eurasische Luchse stammen aus der Familie der Katzen (Felidae). In Deutschland wurden Luchse im Harz, im Bayerischen Wald und im Pfälzerwald wieder angesiedelt, nachdem sie in West-, Mittel- und Südeuropa zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgestorben waren. Dort bewohnen die Tiere Territorien von mehreren 100 Quadratkilometern.

Stempel Berlin DachsLuchse werden 50 bis 70 Zentimeter hoch und 80 bis 100 Zentimeter lang. Noch aus 50 Metern Entfernung können sie die Bewegungen anderer Tiere hören. Bei der Jagd erreichen sie eine Sprint-Geschwindigkeit von fast 70 Stundenkilometern. Luchse weisen bis zu fünf Zentimeter lange Haarpinsel an den Ohrspitzen und einen Backenbart auf.
Zweieinhalb Monate nachdem sich Luchse zwischen Februar und April gepaart haben, werden bis zu fünf ein halbes Pfund schwere Jungtiere geboren. Zwar säugt die Luchs-Mutter ihren Nachwuchs bis zu fünf Monate lang. Bereits nach vier Wochen fressen Luchse jedoch auch
die Beute der Mutter. Nach einem Jahr suchen junge Luchse ein eigenes Revier.

Stempel Bonn LuchsEntwurf: Jennifer Dengler, Abbildung © Juniors Bildarchiv GmbH/Alamy Stock Photo (Dachs), © Achim Schumacher/www.as-naturfotografie.de (Luchs)
Ersttag: 7. April 2022
Wert: 85 Cent
Michel-Nr.: 3681–3682
Philotax-Nr.: 3556–3557
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151105405 (Dachs), 151105408 (Luchs)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: je 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: verschiedene Grüntöne (Dachs) und Gelbtöne (Luchs)

450 Jahre Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Briefmarke Deutschland Herzog August Bibliothek

Stempel Berlin Herzog August BibliothekMit einer Sondermarke feiert die Deutsche Post das Jubiläum der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Sie stellt eine der weltweit bedeutendsten Studien- und Forschungsbibliotheken
für die Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit dar. Die Arbeit der Herzog
August Bibliothek wird von einem wissenschaftlichen Beirat des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur begleitet.
Standort ist seit 1572 die gegenwärtig rund 52 000 Einwohner zählende Stadt Wolfenbüttel in Niedersachsen. Seit Ende des 19. Jahrhunderts befindet sich die Herzog August Bibliothek im prachtvollen Gebäude am Lessingplatz 1, das an einen florentinischen Palazzo erinnert.
Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg (1528–1589) rief die Bibliothek ins Leben. Ihren Namen hat sie von Herzog August II. (1579–1666), der den Ausbau des Bestands auf 135 000 Titel in 35 000 Bänden betrieb.
Im Lauf der Zeit fungierten prominente Gelehrte als Leiter der Wolfenbütteler Bibliothek, etwa der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1645–1716) und der Dichter Gotthold Ephraim Lessing (1729–1781).
Heute erforscht und bewahrt die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel etwa eine Million Medieneinheiten. Dazu gehören 12 000 Handschriften und 400 000 Drucke aus der Zeit von 1450 bis 1830.
Zu den Handschriften zählen deutschsprachige, altfranzösische, griechische und hebräische Texte.
Auch sind lateinische und orientalische sowie slavische und spanische Handschriften Teil der Sammlung.
Unter den rund 90 000 Druckgrafiken, die aus dem 15. bis 19. Jahrhundert stammen, befinden sich 30 000 Porträts sowie Karten, speziell Ansichten des Gebiets um Hannover und Braunschweig, und Exlibris, grafische Bücherzeichen, die auf den Eigentümer hinweisen.
Hinzu kommen Holzschnitte, Kupferstiche, Radierungen, Lithografien und Zeichnungen. Auch illustrierte Flugblätter sowie etwa 17 000 Postkarten aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und dem frühen 20. Jahrhundert gehören zur grafischen grafischen Sammlung der Herzog August Bibliothek.
Herausragende Stücke sind das Evangelienbuch Heinrichs des Löwen und seiner Gattin Mathilde von England aus dem späten 12. sowie das Große Stammbuch des Augsburger Kaufmanns Philipp Hainhofer aus dem frühen 17. Jahrhundert. Ersteres wurde 1983 für 32,5 Millionen DM ersteigert.
Barbara Dimanski schuf ein Briefmarkenmotiv, das ein Portrait Herzog Augusts II. zeigt. Es ist in der Silhouette eines Buches aufgerastert. Die freiberufliche Grafikdesignerin aus Halle arbeitet auch als Dozentin für Typografie, etwa an Hochschulen in Hannover und Leipzig sowie an der Hochschule für Kunst und Design Halle – Burg Giebichenstein.

Stempel Bonn Herzog August BibliothekEntwurf: Barbara Dimanski, Abbildung @ Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel // picture alliance / dpa | Holger Hollemann
Ersttag: 7. April 2022
Wert: 195 Cent
Michel-Nr.: 3683
Philotax-Nr.: 3558
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151105407
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, lateinische Zahlen


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Authored by: Marius Prill

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