Neuheiten März 2021: U-Bahnen, Schach und Kinderfernsehen
Am 1. März erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post AG.
U-Bahn-Stationen: Überseequartier Hamburg, Westend Frankfurt
Am 1. April 2020 begann die Deutsche Post eine neue Sondermarkenreihe, die sich mit U-Bahn-Stationen in Deutschland beschäftigt. Bei der ersten Ausgabe ging es um die Haltestelle Marienplatz in München (MiNr.3538). Am 1. März 2021 findet die junge Briefmarkenserie ihre Fortsetzung. Zwei neue Werte behandeln die Hamburger U-Bahn-Station Überseequartier und die Station Westend
Frankfurt.
Beim U-Bahn-Netz in Hamburg handelt es sich um das zweitälteste sowie zweitgrößte in Deutschland. Der Verkehr wurde sieben Jahre nach der Berliner U-Bahn eröffnet. Das Hamburger System umfasst 106 Kilometer Strecke. Darauf fahren vier U-Bahn-Linien zwischen 93 Haltestellen. Von letzteren befinden 45 in Tunneln. Die Station Überseequartier liegt auf der Strecke der Linie U4, die am 29. November 2012 in Betrieb genommen wurde. Die U4 fährt auf 13 Kilometern zwischen dem Hamburger Stadtteil Hafen-City, der Innenstadt und den Stadteilen im Osten. Sie ist die jüngste und kürzeste Linie der Hamburger U-Bahn.
Die Station Überseequartier wurde südlich der Überseeallee und westlich des Magdeburger Hafens platziert. Ihren Namen bezieht sie vom Überseequartier, einem Teil der Hafen-City.
Die U-Bahn-Station befindet sich 20 Meter unter der Erdoberfläche. Ihre Architektur soll das Gefühl erzeugen, man hielte sich unter Wasser auf. Je tiefer sich die Fahrgäste hinab in die U-Bahn-Station begeben, desto dunkler werden die in Blau gehaltenen Wände. Außerdem sind an den Fahrtreppen Lautsprecher angebracht. Aus ihnen tönen Wasserrauschen und andere Meeresgeräusche.
Das Konzept für die U-Bahn-Station Überseequartier stammt vom Architekturbüro „netzwerkarchitekten“ aus Darmstadt. Für das Lichtkonzept zeichnet „Schlotfeldt Licht“ mit Sitz in Hamburg und Berlin verantwortlich.
Seit dem 11. Oktober 1986 ist die Station Westend Teil des Frankfurter U-Bahn-Systems. Sie liegt im Stadtteil Westend-Süd und auf der U-Bahn-Strecke C. Durchfahren wird die Station Westend von den Linien U6 und U7.
Der Architekt Artur C. Walter stattete die U-Bahn-Station mit floralen Ornamenten aus. Die Säulen in der Halle des 105 Meter langen Bahnsteigs erinnern an große Pflanzen. Damit wollte Walter auf den nahegelegenen Palmengarten verweisen, einen der drei botanischen Gärten in der Stadt. Für ähnliche Bezüge zu den jeweiligen Umgebungen sorgte der Architekt auch bei anderen U-Bahn-Stationen, die in den 1980er-Jahren gebaut wurden.
Das Frankfurter U-Bahn-System besteht seit 1968. Neun U-Bahn-Linien befahren vier mit den Buchstaben A bis D bezeichnete Strecken auf 65 Kilometern.
Die Station Westend ist eine von insgesamt 86 Haltestellen. Die Strecke C ist 14,9 Kilometer lang. Sie verbindet die Stadtteile Praunheim und Hausen im Nordwesten Frankfurts, den Ostbahnhof und Enkheim.
Entwurf: Jennifer Dengler, Fotos @ image-BROKER/Alamy Stock Foto (95 Cent), @ Selman Dogan Photoworks (270 Cent)
Ersttag: 1. März 2021
Wert: 95 Cent, 270 Cent
Michel-Nr.: 3593, 3594
Philotax-Nr.: 3468, 3469
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104912 (95 Cent), 151104913 (270 Cent)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Enschedé, Haarlem
Größe: je 55 x 30 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: jeweils weißer Grund, U-Bahn-Linien in verschiedenen Farben, „U-BAHN-STATIONEN“
Deep Blue schlägt Kasparow
Zwischen dem 10. und 17. Februar 1996 spielte der amtierende Weltmeister Garri Kasparow ein Schachmatch gegen das Computerprogramm „Deep Blue“. Austragungsort war Philadelphia. Kasparow gewann drei von sechs Partien, zwei endeten unentschieden. Eine Partie jedoch verlor der 1963 in Baku, der Hauptstadt des heutigen Aserbaidschans, geborene Schachgroßmeister.
Vom 3. bis zum 11. Mai 1997 fand ein zweites Match zwischen Kasparow und einer weiterentwickelten Version von „Deep Blue“ statt. Diesmal ging der Computer siegreich aus sechs Partien hervor.
Nicht nur in der Schachwelt sorgte das Ergebnis für Aufsehen, handelte es sich doch um ein Beispiel für den Vergleich von menschlicher und maschineller Leistungskraft. Ein Computer triumphierte über die intellektuelle und intuitive Brillanz eines Menschen.
Mitte der 90er-Jahre stellte der Triumph der Maschine eine Sensation dar. Um Kasparow zu bezwingen brauchte es allerdings einen Ausnahmerechner wie „Deep Blue“.
Heute, knapp 25 Jahre später, sind schon gängige Schachprogramme den meisten menschlichen Spielern überlegen. Beachtung fand der Sieg von „Deep Blue“ auch, weil Garri Kasparow schon damals ungewöhnlich berühmt für einen Schachspieler war. Längst galt er als einer der besten Spieler aller Zeiten. Ihn umwehte der Hauch eines Genies, das nicht nur ausgesprochen intelligent war, sondern auch charismatisch wirkte. Kasparows Spieltstil offenbarte große logische Fähigkeiten. Darüberhinaus sprach ihm die Fachwelt auch intuitive Stärke, Kreativität und Entschlossenheit zu.
Kasparow wurde 1985 der jüngste Schach-Weltmeister der Geschichte. Auch neben seiner Wettkampftätigkeit machte er auf sich aufmerksam. Kasparow sprach sich für demokratische und freiheitliche Reformen in der Sowjetunion aus. Er unterstützte die „Glasnost“- und „Perestroika“-Politik der „Transparenz“ und „Umgestaltung“ Michail Gorbatschows, von 1985 bis 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU).
Auch heute ist Kasparow politisch engagiert. Mit Enschiedenheit äußert er sich kritisch über die politischen Verhältnisse in der Russischen Föderation. Der Präsident Wladimir Putin stellt in seinen Augen einen Autokraten dar.
Entwurf: Thomas Steinacker, Fotos © anttoniart/shutterstock.com, © Sergii Gnatiuk/shutterstock.com
Ersttag: 1. März 2021
Wert: 110 Cent
Michel-Nr.: 3595
Philotax-Nr.: 3470
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104914
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Enschedé, Haarlem
Größe: 55 x 33 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, in blasser Zeichnung angedeutete Schachfigur des Markenmotivs
Die Sendung mit der Maus
50 Jahre „Sendung mit der Maus“: Dies ist am 1. März 2021 Anlass für eine Sondermarke der Deutschen Post. Das beliebte Programm verbindet Unterhaltung für Kinder mit Bildung und Wissensvermittlung.
Ihren ersten Auftritt hatte die Zeichentrickfigur der Maus am 7. März 1971 in der Sendung „Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger“. Sie wurde im Westdeutschen Rundfunk (WDR) ausgestrahlt. Unter dem bekannten Titel und in der heutigen Form debütierte die Maus am 23. Januar 1972.
Die dreißigminütigen Folgen der „Sendung mit der Maus“ enthalten zum einen die „Lachgeschichten“. Dabei handelt es sich um kurze Zeichentrickfilme. Im Lauf der Jahrzehnte liefen die beliebten Serien „Der kleine Maulwurf“, „Käpt’n Blaubär“ und „Shaun das Schaf“ im Rahmen der „Sendung mit der Maus“.
Die „Sachgeschichten“ sind Beiträge, in denen technische und naturwissenschaftliche Fragen, historische und politische Zusammenhänge sowie kulturelle und künstlerische Themen erklärt werden. Einerseits umfasst dies Dinge, die im Alltag von Kindern oft auftauchen. Andererseits erweitern die „Sachgeschichten“ ihren Horizont und machen Kinder mit Neuem bekannt. Es werden Fabriken, Produktionsprozesse und Arbeitsplätze, Städte und Länder, Museen und Bauwerke, Opern und Orchesterproben besucht und dargestellt.
Außerdem gehören kurze Zeichentrick-Intermezzi zur „Sendung mit der Maus“. In ihnen löst die Maus einfallsreich und spielerisch Probleme. 1975 gesellte sich der kleine blaue Elefant zu ihr. Seit 1987 ist auch die Ente dabei. Gemeinsam ist allen, dass sie nicht sprechen, sondern non-verbal
kommunizieren.
Als Erfinder der „Sendung mit der Maus“ gilt der Journalist und Redakteur Gert Kaspar Müntefering. Armin Maiwald fand als Sprecher der „Sachgeschichten“ Eingang in unzählige Haushalte. Regisseur Christoph Biemann steht auch vor der Kamera. Seit den späten 90er-Jahren ist zudem Moderator Ralph Caspers Gesicht der „Sendung mit der Maus“.
Das bekannte Titellied schuf Hans Posegga. Der klassische Komponist schrieb die Musik für die Filme „Es“ von 1966 und „Der Seewolf“ aus dem Jahr 1971.
Im Folienblatt 105 erscheint die Sondermarke zum 50. Jubiläum der „Sendung mit der Maus“ auch selbstklebend. Es enthält zehn Werte und kostet acht Euro.
Entwurf: Bettina Walter, Foto © I. Schmitt-Menzel/Friedrich Streich, WDR mediagroup GmbH
Ersttag: 1. März 2021
Wert: 80 Cent
Michel-Nr.: 3596, 3597 (selbstklebend), Folienblatt 105
Philotax-Nr.: 3471, 3472, MH 239
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104915, 152302014 (FB 105)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Enschedé, Haarlem (nassklebend), Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin, und Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach (selbstklebend)
Größe: 55 x 30 mm (auch selbstklebend)
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: hellblau, braun von Linien durchzogen
Österreich Münzkatalog 2022
ISBN: 978-3-902662-63-7
Preis: 49,90 €
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands.
Jetzt bestellen