Ein ritterlicher Herrscher: Edward III.

Edward III. auf Briefmarke von GrenadaHeute vor 700 Jahren wurde auf Windsor Castle einer der bedeutendsten englischen Könige des Mittelalters geboren. Edward III., Sohn eines schwachen Vaters, der zeit seines Lebens im Ruch der Homosexualität stand, hatte eine schwierige Kindheit. Im Alter von 15 Jahren ließen seine Mutter Isabella und ihr Liebhaber Roger Mortimer Edwards Vater, Edward II., einkerkern und hinrichten. Erst kurz vor seinem 18. Geburtstag gelang es Edward, obwohl schon seit der erzwungenen Abdankung seines Vaters theoretisch König von England, tatsächlich die Macht zu erlangen. Roger Mortimer wurde hingerichtet, Isabella unter Hausarrest gestellt. Edward wandte sich nun gen Norden und erneuerte den englischen Anspruch auf die Oberhoheit in Schottland, konnte aber trotz militärischer Erfolge Schottland letztendlich nicht mehr direkt der englischen Krone unterstellen.

Besser lief es in Frankreich, wo Edward nach dem Tod des Königs von Frankreich den französischen Thron für sich beanspruchte. 1337 erklärte Edward dem französischen König den Krieg und läutete damit den Hundertjährigen Krieg ein, 1340 erklärte er sich schließlich selbst zum König von Frankreich. Durchsetzen konnte er diesen Anspruch allerdings erst Jahre später, als er mit 1346 mit 15 000 Mann in Frankreich landete, und die Blüte der französischen Ritterschaft in der Schlacht von Crécy im Pfeilhagel der englischen Langbogenschützen dahingerafft wurde. Ritterschlacht auf belgischer Briefmarke

Damit läutete Edward, der seines Mutes und seiner Stärke wegen als einer der letzten Ritter galt, zugleich auch den allmählichen Niedergang des mittelalterlichen Ritterstandes ein. 1360 verzichtete Edward im Frieden von Brétigny auf den französischen Thronanspruch, bekam dafür aber Calais, Ponthieu und Aquitanien zugesprochen. Als Edward III. 1377 starb, hatte er sein Reich in den 50 Jahren seiner Herrschaft zu einer der am besten organisierten militärischen Mächte Europas gemacht und genoss eine bis dahin für englische Könige unbekannte Beliebtheit. Noch heute erinnert an ihn der Hosenbandorden, nachempfunden der Tafelrunde von König Artus und einer der exklusivsten Orden des Vereinigten Königreichs, den Edward 1348 stiftete. Anlass war angeblich ein Vorfall bei einem Tanz Edwards mit seiner Geliebten, die dabei ihr Strumpfband verlor. Der König soll das Strumpfband daraufhin aufgehoben und sich an das eigene Bein gebunden haben. Worauf er rief: „Honi soit qui mal y pense“, was das Motto des zukünftigen Ordens wurde. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …

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Authored by: Udo Angerstein

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