Linie 1
Zu den Osloer Vortbahnen gehört die am 31. Mai 1898 offiziell eröffnete Holmenkollbahn, die heute in das Stadt- und U-Bahnsystem der norwegischen Hauptstadt integriert ist, die Tunnelbane. Im T-Bane-Netz gehört die von Majorstuen nach Frognerseteren führende Bahn heute zur Linie 1, die am entgegengesetzten Ende montags bis freitags tagsüber Ellingsrudåsen erreicht, ansonsten bereits in Helsfyr endet; die Bedienung Ellingsrudåsens, Endpunkt der Furusetbahn, obliegt dann der in Gjønnes an der Kolsåsbahn beginnenden Linie 2. Alle T-Bane-Linien durchqueren heute die Innenstadt im Tunnel. Verkehrstechnisch gehören sie aber zumeist zu den Stadt- und nicht den U-Bahnen.
Mit der Holmenkollbahn begann die Geschichte der Osloer U-Bahn. Einen provisorischen Betrieb gab es bereits vom 16. März 1898 an zwischen Majorstuen und Slemdal, dem von Anbeginn zweigleisig ausgebauten Abschnitt. Zur offiziellen Eröffnung fuhr die Holmenkollbahn dann von Majorstuen nach Besserud. Das Teilstück Slemdal – Besserud erhielt bereits 1905 ein zweites Gleis. Die namensspendende Station, einen Halt hinter Besserud gelegen, wurde somit anfangs nicht erreicht. Erst 1916 erfolgte die Verlängerung über Holmenkollen nach Frognerseteren und Tryvandshøiden. Der Abschnitt Frognerseteren – Tryvandshøiden wurde bis 1939 außerhalb des Planverkehrs bedient.
Zu dem Zeitpunkt war der erste Abschnitt des Innenstadttunnels bereits eröffnet. Vom 28. Juni 1928 an fuhren die Züge ab Majorstuen bis Nationaltheatret unterirdisch. Die Arbeiten an der Strecke hatten bereits 1912 begonnen, waren wegen der schwierigen geologischen Verhältnisse – Oslo steht auf hartem Fels, der allerdings zahlreiche lehmgefüllte Zwischenräume aufweist – aber zwischenzeitlich unterbrochen worden. Bis zum Zusammenschluss des westlichen Vorortbahnnetzes mit dem östlichen sollten noch rund 60 Jahre vergehen.
Ab Mai 1966 führten die aus dem Osten kommenden Strecken durch einen in Brynseng beginnenden Tunnel zum heutigen Hauptbahnhof, Sentralstasjon, damals noch als Ostbahnhof, Østbanestasjon, bezeichnet. Die U-Bahn-Haltestelle trägt den Namen Jernbanetorget, Eisenbahnhof. 1977 gelang es, die Oststrecke zu verlängern. Die Stationen Sentrum und Nationaltheatret lagen dicht beieinander. Wegen eindringenden Wassers musste der Bahnhof Sentrum aber bereits 1983 wieder aufgegeben werden. 1987 gelang dann der Zusammenschluss von West- und Ostnetz. Im Tunnel gab es zwei Stromversorgungen, einmal aus der Fahrleitung, einmal aus der Stromschiene.
Die Holmenkollbahn fuhr bis 2009 mit Fahrleitung. Zur Weltmeisterschaft in den Nordischen Ski-Disziplinen erfolgte der Umbau auf Stromschiene. Zudem wurde der Bahnhof Holmenkollen für Züge mit sechs Wagen verlängert – als einziger der Linie. An mehreren Stationen können die Fahrgäste nur aus den vorderen Wagen aussteigen; die Türen der hinteren bleiben verschlossen. Der weitere Ausbau der Anlagen ist aber geplant.
Zum 115. Jahrestag der Inbetriebnahme der Holmenkollbahn legt die Norwegische Post einen Sonderstempel auf, der ein Flügelrad zeigt. Sie erhalten den Stempel bei Posten Norge, Majorstuen postkontor, Postboks 60, 0330 Oslo. Schreiben Sie auf Ihre Bestellung einfach „Motivdatostempel Holmenkollbanen 115 år“ und danken Sie mit „Mange takk!“ Ein A-Post-Standardbrief nach Deutschland – Tyskland – kostet 13 Kronen Porto, der B-Post-Brief, zu markieren mit „B-Økonomi“, schlägt mit 12 Kronen zu Buche. Beachten Sie bitte den Annahmeschluss: Bis 31. Mai muss Ihr Stempelwunsch in Oslo vorliegen.
Benelux 2021/2022 (E12)
ISBN: 978-3-95402-362-2
Preis: 52,00 €
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