Neuanfang 1814 – ein norwegischer Sonderstempel
Betrachtet man die von großen Feldherren geschaffenen Reiche der Geschichte, so fällt ins Auge, wie schnell die mit dem Schwert errungenen Gebilde wieder in sich zusammenbrechen, sobald ihr Schöpfer verschwunden ist. Man könnte den Eindruck gewinnen, es handele sich um ein Spiel, einen großen Streit zwischen einer Person und der sie umgebenden Welt. Stets erlischt der Konflikt mit dem Ende des Herausforderers und seinen Plänen, denn die Welt dreht sich weiter, ganz gleich welches Elend die Menschen auch erleiden. Warum es immer neue Versuche gibt, die Weltherrschaft zu erringen, ist einzig mit menschlicher Uneinsichtigkeit zu erklären. Dass die Welt hinterher nicht mehr dieselbe ist, kann man nicht bestreiten, doch der Preis ist hoch – für alle Beteiligten.
Die letzten Jahre der Herrschaft Napoleons waren von Niederlagen und verlustreichen, vergeblichen Siegen geprägt. Wie ein Getriebener schickte er die letzten Reste seiner einst großen Armee in die Kämpfe mit dem übermächtigen Europa. Nach seiner Kapitulation bei Paris im April 1814 begannen die Völker des Kontinents, die Scherben aufzukehren. Millionen junger Menschen waren ums Leben gekommen oder an Leib und Seele verstümmelt, neue Königreiche verteidigten ihre Legitimation und andere Länder suchten aus dem erschütterten Europa einen Vorteil zu ziehen, indem sie Fremdherrschaft abschüttelten oder politische Neuordnungen vornahmen.
Und so verabschiedeten auch die Norweger im Jahre 1814 eine neue Verfassung. Dänemarks Niederlage, als Partner Frankreichs, hatte politischen Freiraum dafür geschaffen. Demokratische Kräfte wollten die Unabhängigkeit Norwegens neu gestalten. Sie schufen ein für die Zeit bemerkenswert liberales Verfassungsdokument. Zwar musste sich Norwegen vorerst einer Personalunion mit Schweden fügen, doch legte die Verfassung den Grundstein für das heutige Norwegen. Ihr 200. Jubiläum wird daher groß gefeiert, unter anderem natürlich mit einem Sonderstempel. Diesen kann man noch bis zum 16. Februar erhalten. Der Beleg muss dann aber vor Ort vorliegen. Die Anschrift lautet: Posten Norge AS, Frimerketjenesten, Postboks 9350 Grønland, 0135 OSLO. Das Porto beträgt 13.00 Kronen. Als Stichwort empfehlen wir „Eidsvoll Verk“, der Name des Ortes, an dem das historische Dokument damals unterschrieben wurde.
Liechtenstein-Spezial 2019/2020
ISBN: 978-3-95402-283-0
Preis: 46,00 €
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