Unerbittlicher Kämpfer für Gerechtigkeit
An der Seite von Romy Schneider kam er in den „Sissi“-Filmen zu Weltruhm: Karl-Heinz Böhm, geboren am 16. März 1928 in Darmstadt als Sohn des berühmten Dirigenten Karl Böhm, hatte es allerdings danach schwer, aus seinem Rollenklischee auszubrechen, zu sehr identifizierte das Publikum ihn mit seiner Darstellung des jungen Kaisers Franz Joseph. Und als er einmal, 1960, mit der verstörenden Darstellung eines perversen Frauenmörders in Michael Powells „Peeping Tom“ brillierte, reagierte das Kinopublikum, vor allem das deutsche, hochgradig verschreckt, sodass seine Karriere danach einen herben Einbruch erlebte.
In den 1970er-Jahren konnte er allerdings in der Zusammenarbeit mit Rainer Werner Fassbinder noch einmal große Erfolge als Schauspieler feiern. Fassbinder war es auch, der ihm die Augen für globale soziale Probleme öffnete. Als Böhm 1981 in die Sendung „Wetten dass…“ eingeladen wurde, wettete er, dass nicht jeder Zuschauer eine Mark, einen Franken oder sieben Schilling für notleidende Menschen in der Sahelzone spenden würde. Leider behielt Böhm recht, dennoch kam soviel Geld zusammen, dass er fortan den Schauspielberuf an den Nagel hängte und die Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“ gründete. Am Donnerstagabend ist er im Alter von 86 Jahren gestorben. „Mit Karlheinz Böhm verliert die Welt einen mutigen Visionär und unerbittlichen Kämpfer für Gerechtigkeit“, erklärte seine Stiftung heute. Im Jahr 2006 wurde Böhm zusammen mit seiner Frau Almaz anlässlich des 25-jährigen Bestehens von „Menschen für Menschen“ mit der Ausgabe einer Briefmarke geehrt.
Österreich Münzkatalog 2022
ISBN: 978-3-902662-63-7
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