Der Tempelberg auf Java
200 Jahre Wiederentdeckung Borobudurs
Thomas Stamford Raffles war seit dem Jahre 1811 Leutnant Gouverneur der Insel Java. Da die Franzosen unter Napoleon die Niederlande besetzt hielten, übernahmen die Engländer die Verwaltung der holländischen Kolonien.
Raffles herrschte zeitweilig sehr selbstbestimmend und ordnete die Landvermessung, die Aufteilung der Insel in 16 Verwaltungsbezirke und die Einführung der Bodensteuer an. Als er sich 1814 in Semerang aufhielt, hörte er von einem nahegelegenen Candi mit dem Namen Borobudur. Sofort beauftragte er den holländischen Bauingenieur Cornelius mit Untersuchungen. Cornelius ließ das Gelände von Bäumen und Gestrüpp befreien und die Erd- und Geröllmassen, die das Bauwerk bedeckten, abtragen. Wegen der bestehenden Einsturzgefahr blieben aber die Galerien weiterhin zugeschüttet.
Raffles veröffentlichte in seinem Buch „Die Geschichte Javas“ erstmals Informationen über Borobudur. 1835 hatte man dann den gesamten Tempelberg freigelegt. Der Holländer C. L. Hartmann förderte aus privaten Interessen besonders dieses Projekt. Der Deutsche A. Schaefer lieferte 1845 einige hundert Daguerretypien an, die allerdings nicht ausreichten, um das gesamte Bauwerk darzustellen. 1849 bis 1854 schuf F. C. Wilsen, ein Armeeingenieur, im Auftrage der Regierung 476 Zeichnungen an und 1873 erschien die erste Monographie über Borobudur. Im gleichen Jahr entstanden die ersten qualitativ sehr guten Fotos.
Obwohl das Interesse an der Anlage immer mehr wuchs, plante man 1882 den Abriss. Glücklicherweise konnte das verhindert werden und im Jahre 1907 konnten erste Restaurierungsarbeiten beginnen. 1968 erklärte sich die UNESCO nach einem Hilferuf der indonesischen Regierung bereit, die Rettung des Tempelberges zu übernehmen. Nach dem Vorbild der Rettung der Denkmäler Nubiens wurde eine weltweite Hilfsaktion gestartet, die auch von zahlreichen Briefmarkenausgaben begleitet wurde …
Den kompletten Artikel von Dietrich Ecklebe über die Wiederentdeckung der indonesischen Tempelanlage können Sie in der aktuellen DBZ 14/2015 lesen, die Sie im Bahnhofsbuchhandel bekommen. Abonnenten sparen sich den Weg und auch noch Geld…
Südosteuropa 2022 (E 8)
ISBN: 978-3-95402-388-2
Preis: 59,00 €
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