„Künstler und Mechanicus“: George Bähr
Zwar gibt es kein Bild des Architekten, dafür hat er sich aber sozusagen selbst ein Denkmal gesetzt: George Bähr, geboren am 15. März 1666 in Fürstenwalde, wurde im Jahr 1722 vom Rat der Stadt Dresden mit der Planung eines Kirchenneubaus beauftragt: Die weltberühmte Frauenkirche. Bähr, der im Jahr 1693 als Zimmermannsgeselle nach Dresden gekommen war, wurde im Jahr 1705 zum Obersten Ratszimmermeister der Stadt ernannt, obwohl er gar keinen Meisterbrief hatte. Allerdings studierte er nebenbei Mechanik und nannte sich selbst „Künstler und Mechanicus“. Sein erstes Bauwerk war die Pfarrkirche in Loschwitz im Jahr 1708. Zwei Jahre später folgte die Waisenhauskirche in Dresden sowie die Schmiedeberger Kirche zur Heiligen Dreieinigkeit zwischen den Jahren 1713 und 1716. Außerdem wurden in Dresden zahlreiche Wohnhäuser nach seinen Plänen errichtet.
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Die Dresdner Frauenkirche von George Bähr
Vier Jahre nach Vorlage der ersten Pläne wurde der Bau genehmigt und am 26. August 1726 der Grundstein gelegt. Bei der Frauenkirche entwickelte Bähr eine neue und einmalige Art des Kuppelbaus, allerdings zunächst als kupferverkleidete Holzkuppel, was aber zu teuer war, sodass er sich doch wieder für eine steinerne Kuppel entschied, was weitere Probleme wegen der Tragfähigkeit des Bodens mit sich brachte. Die Fertigsstellung seines Meisterwerks erlebte Bähr nicht mehr: Er starb 1738, während die Frauenkirche erst im Jahr 1743 vollendet wurde. Das Besondere an ihrer Architektur war die steinerne Kuppel, die in ihrer Form an eine Glocke erinnerte. Diese weltweit einzigartige Konstruktion brachte der Frauenkirche den Beinamen „Die steinerne Glocke“ ein. Im Dresdener Feuersturm am 15. Februar 1945 stürzte das Gotteshaus ein, wurde aber nach der Wiedervereinigung nach Bährs Originalplänen wieder aufgebaut.
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ISBN: 978-3-95402-267-0
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