Neuheiten Februar 2019: Märchen, Naturphänomene, Lyrik
Am 7. Februar erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm 2019 der Deutschen Post AG.
Grimms Märchen – Das tapfere Schneiderlein
Unter anderem führt man die Serie „Für die Wohlfahrtspflege“ mit dem Thema „Grimms Märchen“ fort. Diesmal geht es um „Das tapfere Schneiderlein“. Es werden drei Sondermarken ausgegeben. Sie zeigen drei Szenen aus dem berühmten Märchen. Die Motive tragen die Titel „In der Schneiderstube“, „Bei den Riesen“ und „Die Hochzeit“. Wohlfahrtsmarken gibt es schon seit 70 Jahren. Ihr Erlös kommt der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien
Wohlfahrtspflege zugute. Sie besteht aus Verbänden, Einrichtungen und Initiativen.
In der Markenbox „Grimms Märchen – Das tapfere Schneiderlein“ werden ab dem siebten Februar 2019 je 100 selbstklebende Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag angeboten. Zu sehen ist darauf das Motiv „In der Schneiderstube“. Das Markenset „In der Schneiderstube“ wiederum enthält zehn selbstklebende Sonderpostwertzeichen mit Zuschlag. Es handelt sich um das Motiv „In der Schneiderstube“.
Das Märchen vom tapferen Schneiderlein erzählt von einem einfachen Schneidermeister. Eines Tages gelingt es ihm, sieben Fliegen auf einmal totzuschlagen. Er brüstet sich öffentlich für seine Geschicklichkeit und die Tat. Dafür trägt er einen Gürtel, auf dem zu lesen ist: „Sieben auf einen Streich!“
Sieben Soldaten
Fälschlicherweise glaubt man jedoch, der Schneider habe im Krieg sieben feindliche Soldaten bezwungen. Sogar der herrschende König ist beeindruckt. Er nimmt den Schneider in seine Truppen auf. Diese fürchten den sagenhaften Helden jedoch. Der König versucht daher, sich des Schneiders zu entledigen. Er verspricht ihm die Ehe mit seiner Tochter sowie das halbe Königreich. Die Bedingung ist, dass er seine Fähigkeiten erneut beweist. Der Schneider soll zwei Riesen, die im Wald leben, zur Strecke bringen. Anschließend muss er ein Einhorn einfangen. Schließlich verlangt der König, dass ein besonders furchterregendes Wildschwein mitgebracht wird.
Anders als erhofft und erwartet, gelingen dem Schneider alle Aufgaben. Seine Stärken sind zwar nicht Kraft, Größe und Macht. Jedoch verhelfen ihm Mut, große List und Einfallsreichtum zu seinen bedeutenden Erfolgen. Am Ende erhält das tapfere Schneiderlein seine Belohnung.
Die Literatur-und Sprachforscher Jakob und Wilhelm Grimm veröffentlichten das Märchen „Das tapfere Schneiderlein“ im Jahr 1812. Es gehört zur ersten Auflage ihrer berühmten Märchensammlung „Kinder- und Hausmärchen“. Die beiden Brüder sammelten Märchen, die sich Menschen seit Generationen erzählten, um sie zu untersuchen, zu bewahren und zu publizieren. Ihre Märchensammlungen kennt man bis heute auf der ganzen Welt. Die „Handexemplare“ der Grimmschen Kinder- und Hausmärchen sind seit 2005 Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes“.
Entwurf: Michael Kunter
Ersttag: 7. Februar 2019
Wert: 70 Cent + 30 Cent (In der Schneiderstube), 85 Cent + 40 Cent (Bei den Riesen), 145 Cent + 55 Cent (Die Hochzeit), 425 Cent (alle Motive zusammen)
Michel-Nr.: 3438 (In der Schneiderstube), 3439 (Bei den Riesen), 3440 (Die Hochzeit), 3444 (In der Schneiderstube selbstklebend), MH 113 (nassklebender Zusammendruck), MH 114 (Markenheftchen In der Schneiderstube – Die Hochzeit)
Philotax-Nr.: 3309 (In der Schneiderstube), 3310 (Bei den Riesen), 3311 (Die Hochzeit), 3312 (In der Schneiderstube selbstklebend), MH 212 (nassklebend), MH 213 (Folienblatt In der Schneiderstube – Die Hochzeit)
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151505385 (In der Schneiderstube ), 151505386 (Bei den Riesen), 151505387 (Die Hochzeit ), 151505388 (Für die Wohlfahrt 2019, drei Motive), 151505946 (Markenbox Grimms Märchen – Das tapfere Schneiderlein), 151505389 (Zusammendruck), 151508579 (Markenset In der Schneiderstube Die Hochzeit)
Druck: Mehrfarben – Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: je 34,89 mm x 34,89 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, „Gutes tun Mit Briefmarken helfen“ (alle Motive), Garn, Nadelkissen, Nadel (In der Schneiderstube), Blatt, Ast, (Bei den Riesen), Krone (Die Hochzeit)
Himmelsereignisse: Luftspiegelung der Sonne und Regenbogenfragment
In der Serie „Himmelsereignisse“ werden diesen Monat zwei Naturphänomene thematisiert. Zum einen ist auf einer Sondermarke ein Regenbogen zu sehen, der teilweise von einer weißen Wolke verdeckt wird. Das Bild stammt von der Fotografin Claudia Hinz. Eine zweite Briefmarke vom siebten Februar zeigt die Luftspiegelung der Sonne. Dafür zog man ein Foto heran, dass in der Nähe von Bordeaux im Südwesten Frankreichs und der Nähe des Nordatlantiks aufgenommen wurde. Es stammt von der Fotografin Melia Ritzal.
Die Luftspiegelung ist eine Himmelserscheinung, die durch Lichtbrechung entsteht. Sie beruht darauf, dass warme und kalte Luftschichten aufeinandertreffen. Diese beeinflussen die Strahlen, die von der Sonne ausgehen, in unterschiedlicher Weise. Ein Beispiel für Luftspiegelungen ist, wenn es scheint, als seien Straßen nass, man tatsächlich jedoch eine Spiegelung des Himmels sieht. Diese Täuschung tritt auf, wenn Straßen stark aufgeheizt sind. Dadurch ist die Temperatur der Luft unmittelbar über der Straße erhöht. Die Luft auf der Augenhöhe des Betrachters ist hingegen kälter. Wenn ein bestimmter Einfallswinkel vorliegt, wird das Licht über der Straße nach oben reflektiert. Zu sehen ist dann ein umgekehrtes Bild des Himmels. Im Markenset „Himmeslereignisse“ sind die beiden Motive „Luftspiegelung der Sonne“ und „Regenbogenfragment“ auch in selbstklebender Form erhältlich. Es umfasst jeweils zehn Exemplare.
Entwurf: Bettina Walter mit Fotos von Melia Ritzal (Luftspiegelung der Sonne) und Claudia Hinz (Regenbogenfragment)
Ersttag: 7. Februar 2019
Wert: je 70 Cent
Michel-Nr.: 3441 (Luftspiegelung), 3442 (Regenbogen), 3445 (Regenbogen selbstklebend), 3446 (Luftspiegelung selbstklebend), FB85 (Folienblatt)
Philotax-Nr.: 3313 (Luftspiegelung), 3314 (Regenbogen), 3317 (Regenbogen selbstklebend), 3318 (Luftspiegelung selbstklebend), MH 214 (Folienblatt)
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104830 (Luftspiegelung der Sonne), 151104831 (Regenbogenfragment), 152302004 (Markenset Himmelsereignisse)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe: je 44,20 mm x 26,20 mm, je 39,0 x 22,4 mm (Luftspiegelung der Sonne selbstklebend, Regenbogenfragment selbstklebend)
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: Informationen zu den Phänomenen und Fotos
150. Geburtstag Else Lasker-Schüler
Eine dritte Sondermarkenausgabe, die im Februar erscheint, ist der Dichterin Else Lasker-Schüler gewidmet. Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen aus der Zeit des Expressionismus in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Bekannte Arbeiten der Künstlerin sind zum Beispiel die Bände „Hebräische Balladen. Gedichte“ von 1913 und „Mein blaues Klavier“ aus dem Jahr 1943. Else Lasker-Schülers Geburtstag jährt sich am elften Februar zum 150. Mal.
Lasker-Schülers Gedichte sind gefühlvoll. Sie setzen sich einerseits mit dem Zarten, dem Zauber, Wunder und Mystischen des Lebens und der Welt sowie andererseits deren Bedrohung und Abwesenheit auseinander. Oft geht es um Liebe und Familie, Versöhnung, Religion und Mythologie auf der einen sowie deren Verlust, Schmerz, Einsamkeit, Verrohung und Kälte auf der anderen Seite. Lasker-Schülers Religiosität spielt in ihren Werken eine wichtige Rolle. Ihr Glaube war jüdisch geprägt. Jedoch richtete er sich auf das Gemeinsame in den Religionen und ihre Versöhnung. Dafür, speziell für ein friedliches Miteinander von Juden und muslimischen Arabern im Nahen Osten, warb die Künstlerin auch politisch.
Im Jahr 1932 erhielt Lasker-Schüler für ihr Lebenswerk den renommierten Kleist-Preis. Mit der Machtübernahme des nationalsozialistischen Regimes begann jedoch 1933 der Abschied von ihrer Heimat. Wurden die antisemitischen Aggressionen und die Verfolgung von Juden in Deutschland doch immer stärker. Unter anderem lebte Lasker-Schüler während der 1930er-Jahre in der Schweiz. 1939 ließ sie sich in Jerusalem nieder. Sie blieb dort bis zu ihrem Lebensende. Lasker-Schüler starb am 22. Januar 1945 an einem Herzinfarkt.
Am Anfang des 20. Jahrhunderts stellte Lasker-Schüler eine Protagonistin der Berliner Kunstszene und Bohème dar. Sie war unter anderem mit dem Maler Franz Marc sowie den Schriftstellern Karl Kraus und Gottfried Benn befreundet. Ihr zeitweiliger Ehemann Herwarth Walden gab ab 1910 die Zeitschrift „Der Sturm“ heraus.
Entwurf: Julia Warbanow mit einer Abbildung von Else Lasker-Schülers „Jussuf“, Sammlung Kamen, Insel Hombroich
Ersttag: 7. Februar 2019
Wert: 70 Cent
Michel-Nr.: 3443
Philotax-Nr.: 3315
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104832
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Größe: 33 mm x 39 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, Ausschnitt des Motivs
Ganzsachen Deutschland 2021/2022
ISBN: 978-3-95402-374-5
Preis: 98,00 €
Versandkostenfreie Lieferung innerhalb Deutschlands.
Jetzt bestellen