Buchtipp: Berlin, Potsdam, Spandau
Hans-Werner Salzmanns neue philatelistische Studie zum Sanitätsdienst führt uns in eine Gegend mit gleich drei Garnisonen. Natürlich hatten beide Residenzstädte, Berlin und Potsdam, jeweils eine, doch konnte sich auch Spandau Garnisonsstadt nennen. Zum Auftakt schildert Salzmann die Entwicklung des Sanitätsdienstes von der Antike bis in die Neuzeit, ehe er sich dem Sanitätswesen in Preußen zuwendet. Dieses untersucht er unter besonderer Berücksichtigung der drei Garnisonsstädte. Umfassend stellt er schließlich die während des Ersten und Zweiten Weltkriegs bestehenden Einrichtungen vor.
Wie schon in den vorangegangenen Veröffentlichungen gelingt es ihm, Post-, Heimat- und Militärgeschichte zugleich zu erzählen. Auch mancher Berliner dürfte überrascht feststellen, wie viele Lazarette in Berlin bestanden, mitunter sogar in der unmittelbaren Nähe des eigenen Wohnortes. Dass das Militär jeden verfügbaren Raum nutzte, belegt die Einrichtung eines Reservelazaretts im Kunstgewerbemuseum im Kreuzberger Martin-Gropius-Bau während des Ersten Weltkrieges. Als Illustrationen nutzte Salzmann neben Feldpostbelegen auch Ansichtskarten, architektonische Zeichnungen, Landkarten und Fotos. Auch wer dem Militär eigentlich nicht viel Interesse entgegenbringt, liest den Band mit Gewinn.