Im Netz der Spinne: Sondermarke für Spider-Man
Während er mit seiner Schulklasse ein Forschungslabor besucht, wird Peter Parker von einer radioaktiven Spinne gebissen. Bald realisiert er die Folgen des Unfalls: Nicht nur verfügt er auf einmal über mehr Kraft und Ausdauer sowie schnellere Reflexe als normale Menschen, auch vermag er, gleich einer Spinne an Mauern und Gebäuden zu klettern, ohne abzustürzen. Zudem ist Parker plötzlich in der Lage, Bedrohungen zu spüren. „Spider-Man“, der „Spinnenmann“, ist geboren.
Für den Fall, dass er während seiner Ausflüge an Hauswänden und Wolkenkratzern doch einmal den Halt verliert, entwickelt der Superheld ein passendes Hilfsmittel: An seinen Handgelenken befestigt er Vorrichtungen, mit denen er künstliche Spinnenfäden abschießen kann.
In seiner zweiten, geheimen Identität macht Parker es sich zur Aufgabe, seinen Wohnort New York vor Gefahren und Superschurken, insbesondere
seinem Erzfeind, dem „Green Goblin“, „Grüner Kobold“, zu schützen. Wenn er dies nicht tut, geht der Teenager, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante May lebt, weiterhin zur Schule und durchlebt ganz gewöhnliche Sorgen und Nöte, wie Liebeskummer und die Sehnsucht nach Anerkennung.
Nahbarer Superheld
Scheinbar hatte der Autor Stan Lee eine geniale Idee, als er diese Prämisse im Jahr 1962 seinen Kollegen beim Comicverlag Marvel vorlegte, wo er als künstlerischer Leiter bereits Treffer mit den Abenteuern der „Fantastic Four“, „Die Fantastischen Vier“, gelandet hatte. Spider-Man dürfte neben „Superman“ und „Batman“, Galionsfiguren des konkurrierenden Verlags DC Comics, auch 2022 zu den bekanntesten Comicfiguren der Welt zählen.
Die Kulturjournalistin und Medienwissenschaftlerin Andrea Heinze vermutete 2018 in einem Deutschlandfunk-Nachruf auf Lee, der am 12. November des Jahres im Alter von 96 gestorben war, dass seine Nahbarkeit ein Identifikation stiftender Schlüssel für Spider-Mans Erfolg sei.
In einem Gespräch mit dem Journalisten Larry King für den Fernsehsender CNN sagte Lee im Jahr 2000, dass er Spider-Man bewusst verletzlich, statt
völlig souverän konzipiert habe. Denn Schwächen und Konflikte verhinderten, dass Heldenfiguren langweilig würden. Es sei allerdings zunächst schwierig gewesen, seinen Verlag davon zu überzeugen, dass ein Superheld im Alltag Probleme haben und zudem ein Teenager sein könne. Passend zur Lebensnähe seiner Schöpfung verortete Lee Spider-Mans Abenteuer in der realen Stadt New York. Die Vorgänger Superman und Batman vollbrachten ihre Heldentaten stattdessen an den fiktionalen Schauplätzen Metropolis und Gotham City.
Comic-Briefmarken
Seinen ersten Auftritt feierte Spider-Man im Marvel-Band „Amazing Fantasy # 15“ vom August 1962. Unter dem Titel „The Amazing Spider-Man“, deutsch „Der unglaubliche Spider-Man“, erhielt er im März 1963 eine eigene Serie, die Marvel Comics bis heute weiterführt. In den Kinos lief 2021 zuletzt „Spider-Man: No way home“.
Am 7. Juli 2022 verausgabt die Deutsche Post einen Wert, der Spider-Man präsentiert. Mehr zu der Briefmarken und den weiteren Neuheiten des Juli lesen Sie in Ihrer DBZ 14/2022. Das Heft erscheint am 27. Juni 2022. Abonnenten erhalten es bereits einige Tage früher und sparen außerdem bares Geld.
Schweiz-Spezial 2021/2022
ISBN: 978-3-95402-373-8
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