„Mein Herz ist in Afrika“
„Ich bin bereit überall hinzugehen, wenn es nur vorwärts ist.“
(David Livingstone)
Vor 200 Jahren wurde im schottischen Blantyre der berühmte Afrikaforscher David Livingstone geboren. Livingstone hatte zunächst Medizin und Theologie studiert, bevor er sich im Dezember 1840 im Auftrag einer Londoner Missionsgesellschaft als Missionar nach Südafrika aufmacht. Dort arbeitet er auf entlegenen Missionsstationen und unternimmt Erkundungsreisen. 1844 heiratet er die Tochter eines Missionars, im Jahr 1851 erreicht er schließlich auf einer seiner Reisen als erster Europäer den Sambesi. Er beginnt den Lauf des Sambesi zu erforschen und startet 1853 eine Expedition per Kanu flussaufwärts. Dabei entdeckt er riesige Wasserfälle, denen er der Queen zu Ehren den Namen „Victoriafälle“ gibt und überquert als erster Europärer Afrika von Westen nach Osten.
Zurück in England wird er als Nationalheld gefeiert, die Aufzeichnungen von seiner Reise werden zum Bestseller. 1858 startet er eine zweite Expedition, um den Sambesi zu kartieren und entdeckt den heutigen Malawi-See. 1866 bricht er schließlich zu einer dritten Expedition auf: Diesmal will er, wie Richard Francis Burton es zuvor vergeblich versucht hatte, die Quellen des Nils finden.
Drei Jahre ist er unterwegs, erkrankt an Malaria, schafft es aber trotzdem bis zu der Arabersiedlung Ujuiji. Dort trifft 1871 der Journalist Henry M. Stanley ein, der von seinem Verleger ausgesandt worden war, um den verschollen geglaubten Livingstone zu suchen. „Dr. Livingstone, nehme ich an?“ waren dessen Worte bei ihrem zu Berühmtheit gelangten Treffen. Zur Rückkehr nach England lässt er sich jedoch trotz Krankheit nicht bewegen: „Mein Herz ist in Afrika“, so Livingstone. Am 1. Mai 1873 stirbt David Livingstone am Bangweolosee. Sein Herz liegt in Afrika begraben, sein Körper wurde in der Londoner Westminster-Abtei beigesetzt.
Ganzsachen Deutschland 2021/2022
ISBN: 978-3-95402-374-5
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