Die Tage sind gezählt

Berlin erhält einen neuen Flughafen

Berlin-Tempelhof-Briefmarke

Auf Briefmarken erschien der Flughafen Tempelhof erstmals 1949, als die?Berliner Freimarkenserie Stadtbilder I an die Schalter kam.

Auch wenn nach den Querelen um den neuen Berliner Flughafen wohl noch einige Zeit bis zur Inbetriebnahme vergehen wird, so lohnt doch bereits jetzt ein philatelistischer Blick auf die Luftfahrt im Berliner Raum. Endet doch eine Ära, in der es mitunter recht turbulent zuging. Teilweise waren in der geteilten Stadt gleichzeitig bis zu vier verschiedene Flughäfen in Betrieb, wobei die Amerikaner, Russen, Franzosen und Briten lange Zeit nicht nur ein gewichtiges Wörtchen mitzureden, sondern die Hoheitsgewalt hatten. Wenn der Termin dann steht, soll der gesamte Luftverkehr der Hauptstadtregion konzentriert werden. Dann heißt es Abschied nehmen, denn mit der Eröffnung des Flughafens mit dem internationalem Drei-Buchstaben-Code BER werden Tegel und Schönefeld geschlossen. Tempelhof und Gatow sind schon seit längerem dicht. Klein hat die Fliegerei aber auch in Berlin angefangen, Anfang des 20. Jahrhunderts mit dem ersten Berliner Flugplatz in Johannisthal.

Johannisthal

Die Anfänge der Luftfahrt in Berlin sind eng mit dem Flugfeld in Johannisthal bei Treptow verbunden. Der „Flugplatz für Aviatiker“ wurde als einer der ersten in Deutschland ab 1908 errichtet. Die findigen Aktionäre der „Deutschen Flugplatzgesellschaft“ organisierten zahlreiche Flugschauen, mit denen sie die Ausbaukosten einspielten und die allgemeine Luftfahrbegeisterung der Menschen schürten. Mit hohen Preisgeldern lockten sie Piloten aus vielen Ländern in ihren fliegenden Kisten nach Berlin. Johannisthal wurde jedoch nicht nur durch seine Flugschauen und die aufgestellten Rekorde berühmt, sondern auch durch zahlreiche Tragödien. So kamen am 17. Oktober 1913 bei einer Übungsfahrt des nagelneuen Marineluftschiffs L?2 28 Menschen ums Leben, weil der Zeppelin in der Luft explodierte. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 übernahm das Militär auch in Johannisthal das Zepter. Nach dem Krieg waren die Tage des Flugplatzes gezählt. Denn als 1923 der Flughafen Tempelhof eröffnete, verlor Johannisthal – von dem 1919 noch die erste deutsche Luftpost gestartet war – an Bedeutung. Der Flugplatz verwaiste im Laufe der Jahre, obwohl er bis zu seiner endgültigen offiziellen Schließung im Jahr 1995 von seinen Besitzern ab und an genutzt wurde.

Tempelhof

Der Flughafen Tempelhof entstand auf einem bereits seit Jahrzehnten genutzten Teil eines Exerzier- und Paradeplatzes. Bereits ab 1884 wurde am Rand des Tempelhofer Feldes eine „Luftschiffer-Abteilung“ stationiert. Die Soldaten experimentierten mit Gasen und begrüßten die ersten Luftschiffe. Verschiedene Flugpioniere wie Gustav Lilienthal nutzten das Areal für ihre Flugversuche. Wenige Jahre später übten Flieger wie Armand Zipfel und Orville Wright in ihren „fliegenden Kisten“ über dem Tempelhofer Feld. Der Franzose Hubert Latham startete am 27. September 1909 mit seiner „Antoinette“ von hier zum ersten Überlandflug nach Johannisthal. Die Entwicklung der Luftfahrt lässt sich trotz schwerer Unglücke sowie des Krieges und der Nachkriegsbeschränkungern nicht mehr aufhalten …

Den kompletten Artikel von Matthias Jäkel  über ein Stück abwechslungsreiche Luftfahrtgeschichte finden Sie in der neuen DBZ 23/2014, die Sie aktuell im Bahnhofsbuchhandel bekommen. Abonnenten sparen sich den Weg und auch noch Geld…


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Authored by: Udo Angerstein

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