Pakete und Päckchen zum alten Preis

Pakete und Päckchen zum alten Preis

DHL nimmt die Portoerhöhung für Privatkundenpakete und –päckchen vom 1. Januar 2020 zum 1. Mai wieder zurück.

Damit kommt das Unternehmen einer eventuellen Aufforderung der Bundesnetzagentur zuvor, die Preise nach einem festgestellten Preishöhenmissbrauch wieder nach unten anzupassen. Die Bundesnetzagentur hatte bereits am 29. Januar publik gemacht, dass sie ein Verfahren eingeleitet habe, um diesen Missbrauch feststellen zu können.

„Es gibt deutliche Hinweise, dass die Post einseitig zu Lasten von Privatkunden ungerechtfertigte Erhöhungen der Paketpreise vorgenommen hat.“

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, am 29. Januar 2020.

Kunden am Schalter benachteiligt

DHL hatte zum 1. Januar 2020 das Porto bei Päckchen, Paketen und Zusatzleistungen für Privatkunden unterschiedlich stark verteuert. Vor allem die Ungleichbehandlung von Schalter- und Onlinekunden war der Bundesnetzagentur ein Dorn im Auge: so sollte das „Schalterpaket“ mehr kosten als online. Die Deutsche Post/DHL als größter Zustelldienst Deutschlands würde mit der Preiserhöhung ihre marktbeherrschende Stellung ausnutzen, so die Auffassung der Agentur.

„Deutliche Kostensteigerungen im Personal- und Transportbereich und umfangreiche Investitionen in Qualitäts- und Serviceverbesserungen“ sind Grund für die Erhöhung.

DHL am 5. Februar 2020.

Verfahren gegen DHL wird eingestellt

Im Eröffnungsbeschluss des Verfahrens vertrat die Bundesnetzagentur die Auffassung, dass die Preisanpassungen zum 1. Januar 2020 zu deutlich höheren Einnahmen führen würden als von DHL eingeschätzt. Diese Bewertung teilt das Unternehmen nicht, wird jedoch angesichts eines ansonsten zu erwartenden langwierigen Rechtsstreits mit ungewissem Ausgang die Anpassungen zurücknehmen, heißt es in einer DHL-Pressemitteilung vom 5. Februar 2020. „Damit ist das Verfahren der Bundesnetzagentur gegenstandslos und wird eingestellt“, bestätigt der Sprecher der Agentur, Fiete Wolff auf Anfrage von BMS und DBZ.

Eine Rücknahme der Preiserhöhungen ist aufgrund der nun notwendigen Anpassungen der IT-Systeme und der Kundeninformationen, die in den mehr als 24 000 Annahmestellen physisch vorgehalten werden müssen, erst zum 1. Mai 2020 möglich. Bis dahin behalten die aktuellen Preise ihre volle Gültigkeit. Ab dem 1. Mai 2020 gelten dann wieder die Filial- und Online-Preise für Privatkunden, wie sie bis zum 31. Dezember 2019 Bestand hatten. Grundsätzlich sei die Deutsche Post/DHL frei, ihre Preise festzulegen. Anders als beim Briefporto müsse die Bundesnetzagentur eine Erhöhung nicht genehmigen, so der Sprecher weiter.

© Beitragsbild: Deutsche Post/DHL-Group


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Authored by: Birgit Freudenthal

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