Neuheiten Juni 2020: Volksfeste, Religion, Politik
Am 4. Juni erscheinen die neuen Briefmarken aus dem Ausgabeprogramm der Deutschen Post AG.
500 Jahre Annaberger KÄT
Im Juni gibt die Deutsche Post drei Briefmarken aus. Geplant war außerdem ein Wert zur Fußball-Europameisterschaft 2020. Wegen der Covid-19-Pandemie mussten das Turnier und das Postwertzeichen jedoch verschoben werden. Für die Ausgabe der Europameisterschafts-Marke wird das kommende Jahr anvisiert.
Unter anderem geht es im Juni 2020 um das Volksfest der „Annaberger KÄT“. Der Wert wurde von Andrew und Jeffrey Goldstein gestaltet. Die Zwillinge betreiben ein Designbüro in Karlsruhe. Andrew und Jeffrey Goldstein studierten Grafik-Design an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG).
Die Annaberger KÄT im sächsischen Annaberg-Buchholz feiert 2020 ihr 500. Jubiläum. Wegen des Coronavirus muss das Fest in diesem Jahr ausfallen. Birgit Freudenthal stellt Ihnen die Veranstaltung und ihre Geschichte in der DBZ 12/2020 vor.
Entwurf: Andrew und Jeffrey Goldstein mit Grafiken eines Karussells und Riesenrads sowie einer Achterbahn © MicroOne/Shutterstock.com
Ersttag: 4. Juni 2020
Wert: 95 Cent
Michel-Nr.: 3547
Philotax-Nr.: 3421
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104884
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, Striche in den Farben des Motivs
200. Geburtstag Katharina Kasper
Zu Ehren der Nonne Maria Katharina Kasper erscheint am 4. Juni eine Sondermarke. Kasper war die Gründerin des „Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi“. Sie wurde am 16. April 1978 von Papst Paul VI. selig-und am 14. Oktober 2018 von Papst Franziskus heiliggesprochen. Kaspers Geburtstag jährt sich am 26. Mai zum 200. Mal. Gedacht wird der Heiligen in der Katholischen Kirche am 1. Februar eines jeden Jahres.
Kasper kam in Dernbach bei Montabaur zur Welt, einem Dorf im heutigen Rheinland-Pfalz. Sie wuchs in einer Bauernfamilie auf. Wegen dieser Herkunft blieben ihr Schulbesuch und Bildung beinahe vollständig versagt. Stattdessen arbeitete Kasper schon als Kind in der Landwirtschaft.
In Briefen Kaspers steht, dass sie ihre Zukunft bereits als Jugendliche im Glauben sowie darin sah, Gottes Willen in karitativer Arbeit umzusetzen. 1845 gründete Kasper in Dernbach zusammen mit vier weiteren Frauen einen karitativen Verein für die häusliche Pflege von Alten und Kranken sowie die Betreuung von Kindern.
Sechs Jahre später wurde aus dem Verein der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi, lateinisch Ancillae Domini Jesu Christi. Am 15. August 1851 nahm der Limburger Bischof Peter Joseph Blum den Mitgliedern in der Pfarrkirche des nahe bei Dernbach gelegenen Ortes Wirges die Ordensgelübde ab. 1852 nahm Kasper den Namen Maria an. Sie wurde die Leiterin der auch als „Dernbacher Schwestern“ bekannten Gemeinschaft.
Papst Pius IX. erklärte seine Bestätigung der Kongregation am 1. Juni 1870. Endgültig als Orden genehmigt wurden die Armen Dienstmägde Jesu Christi am 21. Mai 1890 durch Papst Leo XIII. Maria Katharina Kasper stand dem Orden bis zu ihrem Tod am 2. Februar 1898 vor. Sie zog sich eine Lungenentzündung zu, erlag jedoch einem Schlaganfall.
Der Name „Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi“ stammt von Kasper. Er bringt zum Ausdruck, dass sie und ihre Mitwirkenden im Dienst Jesu stehen sollten. Neben materieller Schlichtheit im Ordensleben war mit „Armut“ auch die existenzielle Angewiesenheit auf Gott gemeint. Angeregt war die Namenswahl durch einen Text des Lukasevangeliums. Darin bezeichnet sich Maria gegenüber dem Erzengel Gabriel als „Magd des Herrn“.
Die Ordensschwestern der Armen Dienstmägde lebten seit 1848 zusammen in einem kleinen Haus. Dort pflegten und beherbergten sie auch kranke Menschen.
Ab 1854 entstanden diverse Zweigstellen des Ordens, an denen jeweils wenige Schwestern tätig waren. Die erste wurde im nahe Dernbach gelegenen Camberg eingerichtet, es folgten unter anderem Paffendorf, Montabaur, Königswinter und Düsseldorf, Wiesbaden und Geisenheim. Nach 1859 eröffneten die Armen Dienstmägde auch Niederlassungen in den Niederlanden und USA sowie in England, Belgien, Böhmen und Luxemburg. 1865 zählte der Orden über 400 Mitglieder.
Der Einsatz des Ordens der Armen Dienstmägde richtete sich besonders auf die häusliche und stationäre Krankenpflege, die Armenfürsorge, die Betreuung von Behinderten, Waisen, Kindern und Jugendlichen sowie den Unterricht in Schulen. Die erste Schule der Armen Dienstmägde in Dernbach stammte aus dem Jahr 1854.
In der Gegenwart ist der Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi in den Niederlanden, den USA und England sowie in Indien, Mexiko, Brasilien, Kenia und Nigeria aktiv. Zum Orden gehören rund 600 Schwestern. Sie sind in fast 90 Niederlassungen aktiv. Ihre Arbeit ist vor allem den ursprünglichen Gruppen sowie anderen Hilfsbedürftige gewidmet.
Die Heiligsprechung Katharina Kaspers steht in Zusammenhang mit dem Bericht über ein Wunder. 2011 soll ein Mönch in der indischen Stadt Dhamnod seine als fatal betrachteten Verletzungen durch einen Autounfall überlebt haben und gesundet seien, nachdem Nonnen des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi Maria Katharina Kasper um Hilfe für ihn angerufen hatten. Papst Franziskus erkannte diese Episode als Wunder an.
Neben Kasper erklärte Papst Franziskus 2018 auf dem Petersplatz in Rom Papst Paul VI., den Erzbischof und Märtyrer Oscar Romero, dem Wohltäter Nunzio Sulprizio aus Pescara in der Region der Abruzzen, den Mailänder Diözesanpriester Francesco Spinelli, den neapolitanischen Diözesanpriester Vincenzo Romano und die Missionarin Nazaria March Mesa aus Madrid zu Heiligen der Katholischen Kirche. Seit Beginn des Pontifikats im Jahr 2013 hat Franziskus 900 Heiligsprechungen vorgenommen. 800 davon galten am 12. Mai 2013 allerdings in einem Vorgang den „Märtyrern von Otranto“. Weil sie sich am 14. August des Jahres 1480 bei einem Angriff osmanischer Truppen auf die Stadt Otranto in der italienischen Region Apulien weigerten, vom christlichen Glauben zum Islam zu konvertieren, verloren die Märtyrer ihr Leben.
Die Sondermarke zum Geburtstag Katharina Kaspers gestaltete Jens Müller. Der Kommunikationsdesigner betreibt mit den Kollegen Katharina Sussek und Andreas Magino in Düsseldorf das Designstudio „vista“. Bereits seit 2007 entwirft Müller Briefmarken für die Deutsche Post. Er arbeitet als Dozent an der Hochschule Düsseldorf/Peter Behrens School of Arts sowie der Fachhochschule Dortmund. Müller ist Kurator des Open Source-Festival Congress in Düsseldorf. Auch verfasst er Bücher zur Geschichte des Grafikdesigns.
Entwurf: Jens Müller mit einem Portrait Katharina Kaspers um 1890 und einem Zitat von ihr
Ersttag: 4. Juni 2020
Wert: 155 Cent
Michel-Nr.: 3548
Philotax-Nr.: 3422
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104885
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung:
75 Jahre Vereinte Nationen
Mit einer Sondermarke würdigt die Deutsche Post am 4. Juni das 75. Jubiläum der United Nations Organization (UNO). Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unterzeichneten im Jahr 1945 in San Francisco die 51 Gründungsmitglieder die Charta der Vereinten Nationen. Es handelt sich um die Verfassung und rechtliche Grundlage der UNO. In der Charta stehen die Ziele und Aufgaben der Vereinten Nationen sowie die Prinzipien der internationalen Beziehungen und der zwischenstaatlichen Kooperation. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen überwacht ihre Einhaltung.
Die UNO strebt die souveräne Gleichstellung aller Staaten, die Herstellung des Weltfriedens und Verhinderung neuer Kriege sowie die Festigung der internationalen Sicherheit an. Außerdem setzt sich die Organisation für die Umsetzung der Menschenrechte, die humanitäre Hilfe und eine nachhaltige Entwicklung ein.
Bei der Lösung globaler Probleme, Aufgaben und Konflikte leisten die Vereinten Nationen wesentliche Arbeit. Für ihre Arbeit und Verdienste wurde die Organisation bereits mehrfach mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Der Wert zum UNO-Jubiläum wurde von Angela Kühn gestaltet. Die Diplomdesignerin betreibt in Hamburg ein Büro. Außerdem lehrt sie an der Brand Academy Hamburg und im Rahmen der Design Factory International College of Commuication Design and Visual Arts mit Sitz in Hamburg. Die Schwerpunkte von Kühns Arbeit sind Corporate Design für private und öffentliche Auftraggeber sowie die Buchgestaltung für verschiedene Verlage und Architekturbüros. Im Auftrag der Deutschen Post kreierte sie schon mehrere Briefmarken.
Mehr über die Vereinten Nationen lesen Sie in Ihrer DBZ 12/2020.
Entwurf: Angela Kühn, Auszug aus der Präambel der UNO-Charta
Ersttag: 4. Juni 2020
Wert: 170 Cent
Michel-Nr.: 3549
Philotax-Nr.: 3423
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151104886
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 44,20 mm x 26,20 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weißer Grund, Pfeile in den Farben des Motivtexts
Großbritannien-Spezial 2016/2017
ISBN: 978-3-95402-165-9
Preis: 89,00 €
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