Neuheiten Mai 2022: Sport, Europamarken und Design

Neuheiten Mai 2022: Sport, Europamarken und Design

Für den Sport: Nicht Olympische Sportarten – Fallschirmspringen, Wakeboarden, Faustball

Briefmarke Deutschland FallschirmspringenThematisierte man im Mai 2021 drei Sportarten, die bei den Olympischen Spielen in Tokio Premiere feierten, geht es bei den Zuschlagsmarken
der Serie „Für den Sport“ am 5. Mai 2022 um drei Nicht Olympische Freizeitsportarten. Fallschirmspringen beinhaltet verschiedene Disziplinen: Zielspringen und Stilspringen, Freifallformationsspringen und Canopy Piloting. Bei Letzteren bieten mehrere Springer im freien Fall Formationen dar, bevor sie ihre Schirme für die Landung öffnen. Im Canopy Piloting fliegen die Sportler mit geöffnetem Schirm parallel zum Boden, meist künstlichen Wasserflächen, durch einen Parcours.
Beim Wakeboarden wird man auf einem Brett, einem Wakeboard, in einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometern schnellen Motorbooten oder einer Liftanlage, einem Cable, über Wasser gezogen. Währenddessen zeigen Wakeboarder Sprünge und Tricks, bisweilen auf „Kicker“ genannten Schanzen.
Wakeboards sind zwischen 110 und 150 Zentimeter lang und 38 bis 60 Zentimeter breit. Die Füße sind in Bindungen festgeschnallt. Der Name der in den 1950er-Jahren entstandenen Sportart kommt vom englischen Wort „wake“, das die Kielwelle eines Bootes bezeichnet. In Deutschland sind Wakeboardvereine im Deutschen Wasserski- und Wakeboardverband (DWWV) organisiert.
Der Verband entwickelt Regeln, bildet Trainer und Schiedsrichter aus und veranstaltet Wettkämpfe. International besteht die International Waterski and Wakeboard Federation (IWWF).

Briefmarke- aus Deutschland WakeboardenFaustball spielen zwei Fünfermannschaften in einem rechteckigen, 50 mal 20 Meter bzw. 40 mal 20 Meter messenden Feld im Freien oder in der Halle. Sie versuchen, einen Ball so über das Netz zu schlagen, dass ihn die gegnerische Mannschaft nicht erreicht.
Die Deutsche Faustball-Liga (DFBL) organisiert den Spielbetrieb in der ersten und zweiten Bundesliga sowie die Deutschen Meisterschaften. International wirkt die International Fistball Asscociation (IFA). Sie veranstaltet die IFA Fistball World Tour, in deren Finalrunde bis zu acht Vereine aller Kontinente spielen.
Seit 1968 werden Faustballweltmeisterschaften der Männer ausgetragen. Frauenweltmeisterschaften gibt es erst seit 1994.
Der Erlös der drei Zuschlagsmarken dient zur Unterstützung der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Seit der Einführung der jährlichen Sportmarken verzeichnete die Briefmarkenserie knapp 140 Millionen Euro Fördermittel.
Die Gestaltung der Sportmarken stammt von Professor Armin Lindauer. Er lehrt und forscht in den Bereichen Editorial Design und Typografie an der Hochschule Mannheim. Sein Studium absolvierte der 1958 in Mannheim geborene Grafikdesigner und Maler an der Universität Düsseldorf, der Werkkunstschule Konstanz und an der Hochschule der Künste Berlin. Lindauers Kunst war bei Ausstellungen in Berlin, Frankfurt und Schwetzingen zu sehen.

Briefmarke Deutschland FaustballEntwurf: Professor Armin Lindauer, Abbildungen @ Bundesheer/ Schabhüttl (85 + 40 Cent), @ Andre Magarao, Cumbuco (100 + 45 Cent), @ Thomas Langer, Nottuln (160 + 55 Cent)
Ersttag: 5. Mai 2022
Wert: 85 + 40 Cent (Fallschirmspringen), 100 + 45 Cent (Wakeboarden), 160 + 55 Cent (Faustball)
Michel-Nr.: 3684 (85 + 40 Cent), 3685 (100 + 45 Cent), 3686 (160 + 55 Cent)
Philotax-Nr.: 3559–3561
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151400070 (Fallschirmspringen), 151400071 (Wakeboarden), 151400072 (Faustball)
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Royal Enschedé, Haarlem
Größe: je 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, jeweils „Gutes tun Mit Briefmarken helfen“, in rosa (85 + 40 Cent), blau (100 + 45 Cent), orange (160 + 55 Cent)

Europa: Märchen, Mythen und Sagen

Briefmarke Deutschland Märchen Mythen Sagen

Stempel aus Berlin Märchen Mythen SagenDie diesjährigen Europamarken der Vereinigung von 48 großen europäischen Postunternehmen PostEurop um Märchen, Mythen und Sagen. In allen drei Gattungen fantastischer Geschichten treten Drachen auf. Oft stellen sie einen Gegner dar, den eine Heldenfigur bezwingen muss.
Professor Henning Wagenbreth wählte als Motiv der Europamarke kein konkretes Märchen, einen bestimmten Mythos oder eine spezielle Sage. Stattdessen entwarf er eine Sondermarke, die einen dreiköpfigen, feuerspeienden Drachen zeigt. Ihm gegenüber steht ein Ritter, bewaffnet mit einem Schwert.
Wagenbreth unterrichtet seit 1994 Illustration im Studiengang Visuelle Kommunikation an der Universität der Künste Berlin. Außerdem hatte er Lehraufträge an der Akademie der Künste Stuttgart, der Betalel Academy Jerusalem, der Hochschule der Künste Bern und der Hong-ik Universität Seoul sowie an der Iceland Academy of the Arts Reykjavik, der John Moores University Liverpool und der Stellenbosch Universität Südafrika.
Wagenbreth gestaltet Bücher und Plakate, Zeitungen und Magazine. 1962 in Eberswalde, Brandenburg, geboren studierte er an der Kunsthochschule Berlin Gebrauchsgrafik. In den letzten 30 Jahren hatte er zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Berlin, Paris, Istanbul, New York und Neapel.

Stempel aus Bonn Märchen Mythen SagenEntwurf: Professor Henning Wagenbreth
Ersttag: 5. Mai 2022
Wert: 85 Cent
Michel-Nr.: 3687
Philotax-Nr.: 3562
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151105409
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe: 46,40 x 34,60 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: hellrot, wimpealartige Dreiecke in Dunkelrot

100. Geburtstag Otl Aicher

Briefmarke Deutschland Otl Aicher

Stempel aus Berlin Otl AicherMit einer Sondermarke würdigt die Deutsche Post den Grafiker und Kommunikationsdesigner Otl Aicher, einen frühen Vertreter des Corporate Design und der Unternehmenskommunikation. Der wegweisende Gestalter entwickelte für das Nationale Olympische Komitee das Erscheinungsbild der Olympischen Sommerspiele in München 1972 und die visuelle Identität der Lufthansa.
Am 13. Mai 1922 in Ulm geboren, studierte Aicher, dessen Geburtsname Otto lautete, an der Münchener Akademie der Bildenden Künste Bildhauerei. Ab 1948 betrieb er bereits ein Gestaltungsbüro in Ulm, in dem er Plakate und Broschüren entwarf.
Zusammen mit seiner Ehefrau Inge Scholl, der älteren Schwester Sophie und Hans Scholls, und dem Schweizer Künstler und Architekten Max Bill gründete er 1953 die „hochschule für gestaltung ulm (hfg)“. Träger war die 1951 entstandene Geschwister-Scholl-Stiftung.
Als Dozenten für Produktgestaltung und Industriedesign sowie visuelle Kommunikation unterrichteten Josef Albers, Johannes Itten, Walter Peterhans und Helene Nonné-Schmidt, die zuvor an der 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründeten Kunstschule des Bauhaus tätig waren. Im Bereich Film wirkte der Filmemacher Alexander Kluge.
Das praxisorientierte Studium an der hfg umfasste vier Jahre und endete mit dem Diplom. Schon während der Ausbildung arbeiteten die Studenten an Projekten für Unternehmen. Aicher selbst lehrte in den Fächern Grafik, Fotografie, Typografie und technische Kommunikation.
Otl Aicher verband mit seinen ästhetischen Vorstellungen politisches Engagement. Insbesondere ging es ihm und Inge Aicher-Scholl darum, eine Wiederholung der Schrecken des nationalsozialistischen Regimes zu verhinden. Grafik und Design sollten zu einer demokratischen, freiheitlichen und friedlichen Gesellschaft beitragen.
Schon vor Gründung der hfg hatte das Ehepaar Aicher sich für diese Ziele eingesetzt. Als Mitbegründer der Volkshochsschule Ulm (vh Ulm) betrieben sie Bildungsarbeit, um nach der Diktatur der vergangenen Jahre humanistische Werte und kritisches Denken zu festigen.
Die Sondermarke für Otl Aicher gestaltete Professor Frank Philippin. Der 1967 in Stuttgart geborene Grafikdesigner gründete 1999 das Designstudio Brighten the Corners.
Philippin studierte am Camberwell College of Art und am Royal College of Art in London. Seit 2006 arbeitet er im Fachbereich Gestaltung und im Bereich Kommunikationsdesign an der Universität Darmstadt.
Mehr über Otl Aicher, erfahren Sie in Jonas M. Staabs Artikel in Ihrer DBZ 10/2022. Das Heft ist ab dem 2. Mai 2022 erhältlich.

Stempel aus Bonn Otl AicherEntwurf: Professor Frank Philippin, Brighten the Corners
Ersttag: 5. Mai 2022
Wert: 160 Cent
Michel-Nr.: 3688
Philotax-Nr.: 3563
Bestell-Nr. NL Philatelie: 151105410
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck Bagel Security Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe: 55,00 x 30,00 mm
Papier: gestrichenes, weißes, fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Bogenrandgestaltung: weiß, schwarze Linien


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Authored by: Marius Prill

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